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Studierende erleben innovativen Holzbau

Stipendiat:innen zu Gast bei dem Unternehmen PIRMIN JUNG und der Tischlerei Korr

Freuen sich über die Chance eines Unternehmensbesuchs: die Stipendiant:innen der FH Aachen, Auszubildener Felix Haumer (2. v. l), Geschäftsführer Olar Korr (2. v. r) und geschäftsführender Gesellschafter von PIRMING JUNG Deutschland Tobias Götz (1. v. r.). Foto: FH Aachen | Nina E. Schreyer

Einblicke in die berufliche Praxis erhalten und erste Kontakte zu Unternehmen knüpfen – diese Möglichkeiten haben die Stipendiat: innen der FH Aachen. Das Stipendienprogramm der Hochschule bietet nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern ermöglicht den Geförderten, innovative und spannende Unternehmen in der Region kennenzulernen. In diesem Jahr gewähren zehn der 60 stipendiengebenden Unternehmen einen Blick hinter die Kulissen, so auch das auf Holzbau spezialisierte Ingenieurbüro PIRMIN JUNG aus Remagen auf einer seiner Baustellen. Die Baustelle gehört zur Tischlerei Korr in Aachen-Brand, die dort ihr neues Bürogebäude errichtet.

Zu Beginn des Unternehmensbesuchs führte Olaf Korr die Stipendiat:innen durch seine Tischlerei. Der Geschäftsführer – nun schon in dritter Generation - berichtete dabei über die fast 80-jährige Unternehmensgeschichte. Heute zählen Büro- und Geschäftseinrichtungen, Praxiseinrichtungen, aber auch Inneneinrichtungen für private Auftraggeber gemäß den Schwerpunkten des Unternehmens. Inzwischen laufe vieles digital, erklärt Korr. "Am Anfang erstellen wir einen digitalen Entwurf als 3D-Modell, sodass sich die Kundinnen und Kunden besser vorstellen können, wie es am Ende aussehen wird. Die Freigabeprozesse laufen ebenfalls komplett digital ab." Viele spannende und interessante Fragen während der Führung beantworteten Olaf Korr, aber auch Felix Haumer, Auszubildender im Tischlerhandwerk, im Rahmen seines dualen Studiums Holzingenieurwesen an der FH Aachen.

"Sie studieren genau das Richtige"

Neben den Werkshallen der Tischlerei und den viel zu klein gewordenen Büroräumen wird derzeit ein neues Bürogebäude gebaut. Die Tragwerksplanung übernimmt hier die deutsche Niederlassung des Schweizer Unternehmens PIRMIN JUNG am Standort Remagen. Seit über 25 begleitet PIRMIN JUNG Holzbau-Projekte in den Bereichen Tragwerksplanung, Bauphysik und Brandschutz. Tobias Götz, geschäftsführender Gesellschafter der PIRMIN JUNG Deutschland GmbH, gab den Stipendiatinnen und Stipendiaten im Rohbau des neuen Bürogebäudes Einblicke in den Planungsprozess: "Das ganze Gebäude wird nur über zwei bis drei tragende Wände verfügen – so entsteht ein Open Space zum Arbeiten, der flexibel und multifunktional nutzbar ist. Dies war der Tischlerei Korr sehr wichtig." Innenräume sollen durch Glaswände geschaffen werden. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem 200 Quadratmeter großen Dach soll 60 Prozent der benötigten Energie erzeugt werden.

Der Bau von innovativen Häusern in Holzbauweise sei immer mehr gefragt, erklärt Tobias Götz. "Aus meiner Sicht haben Sie sich absolut richtig entschieden", bestätigt er gegenüber den Stipendiat:innen deren Berufswahl. Die meisten hier studieren Bauingenieurwesen oder Holzbauingenieurwesen. "Früher war eine Karriere im Holzbauwesen wirtschaftlich nicht ratsam, aber heute lohnt es sich." Dies bestätigt auch Prof. Dr. Thomas Uibel, Prodekan am Fachbereich Bauingenieurwesen und Holzbauprofessor. "Aktuell sind allein in Nordrhein-Westfalen fast 8.000 Stellen für Bauingenieur:innen unbesetzt. Insbesondere im Holzbau werden Ingenieur:innen gesucht, sodass Studierende bereits vor Vollendung des Studiums mehrere konkrete Stellenangebote erhalten."

Das perfekte Match


Seit zwei Jahren engagiert sich die PIRMIN JUNG Deutschland GmbH als Förderer im Rahmen des Stipendienprogramms der FH Aachen, und es gab bereits ein perfektes Match: Nachdem ein Stipendiat des Unternehmens dort ein Praktikum machte, wurde er direkt nach seinem Abschluss als Mitarbeiter im Bereich Tagwerksplanung übernommen.

"Vom Stipendiat zum Mitarbeiter – das ist natürlich eine besondere Erfolgsgeschichte", freut sich Denise Botzet, Referentin für das FH-Stipendienprogramm. "Von Hochschulseite fördern wir das Kennenlernen, den Austausch und das Netzwerken zwischen Fördernden und Geförderten. Es ist also ganz im Sinne des Stipendienprogramms, wenn beide Seiten diese Begegnungen als Chance nutzen."