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Emotionen hinter Maschinen und Mathematik

Miranda Fateri ging für drei Monate von der FH an die University of Southern California

Eine Lasermaschine für Rapid-Prototyping kostet in der Regel 150000 Euro, an der University of Southern California (USC) haben Wissenschaftler einen Prototypen entwickelt, der dagegen ein wahres Schnäppchen ist: 20000 Dollar soll er kosten. Ob er auch für Forschungszwecke an der FH Aachen eingesetzt werden könnte, wollte Miranda Fateri herausfinden. Die gebürtige Iranerin ist Doktorandin am Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik und arbeitet im Rapid-Prototyping-Labor von Prof. Dr. Andreas Gebhardt. Rapid-Prototyping-Verfahren machen es möglich, mithilfe von eingespeisten Computerdaten und solchen Lasermaschinen Muster- oder Probebauteile unkompliziert vor Ort anzufertigen. Damit erforschen die Wissenschaftler, welches Verfahren und welches Bauteil für den jeweiligen Einsatzbereich das richtige ist. So können sie frühzeitig Fehler an Bauteilen erkennen, bevor der Industrie hohe Kosten für Fehlproduktionen entstehen.

Eine günstigere Lasermaschine würde Forschungsgeld sparen, das an anderer Stelle eingesetzt werden könnte. Daher tauschte Miranda Fateri ihr Arbeitsumfeld und das winterliche Aachen für drei Monate gegen Los Angeles in Südkalifornien ein und schaute sich den günstigen Prototypen ganz genau an. „Ich habe herausgefunden, dass die Lasermaschine der amerikanischen Kollegen gut und sogar schnell arbeitet. Seine Düsen sind etwas minderwertiger, aber die könnte man ganz leicht austauschen“, berichtet sie. Der Auslandsaufenthalt habe ihr zu weiteren Erkenntnissen verholfen, die sie gerne in den Alltag an der FH einfließen lassen würde, um Arbeitsprozesse zu optimieren. Ansonsten sei die FH im Vergleich mit der amerikanischen Hochschule sehr gut ausgestattet, sagt Miranda Fateri nicht ohne Stolz.

Jede Maschine und jedes Fertigungsverfahren des Rapid-Prototypings im Labor in der Goethestraße erklärt sie gerne und begeistert. Hinter Maschinen und Mathematik entdeckt Miranda Fateri den emotionalen Aspekt ihrer Arbeit. „Am Ende halte ich ein Produkt in den Händen. Ich kann es anfassen, sehen und kenne seine Entstehungsgeschichte, das macht mich sehr zufrieden.“ Auch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftskollegen gefalle ihr, den Aufenthalt in Kalifornien sieht sie daher als persönliche Bereicherung. „Neben dem sehr wertvollen wissenschaftlichen Austausch habe ich eine unglaubliche Gastfreundschaft erfahren. Die US-Kollegen waren neugierig, wie mein Forschungsalltag aussieht, haben mich zum Essen eingeladen und mir das Gefühl gegeben, willkommen zu sein. Deswegen würde ich jedem empfehlen, selbst ins Ausland zu gehen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.“

Ihren Doktor macht Miranda Fateri in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen, danach würde sie gerne weiter wissenschaftlich an einer Hochschule arbeiten.