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Das Dach der Welt

Motorsegler der FH erforscht den Himalaya

Foto Flugzeug

Es ist das erste Mal, dass der Himalaya von einem Segelflugzeug überflogen wird. Genau genommen handelt es sich um den Motorsegler der FH Aachen, um  die Stemme S10 VTX. Mit ihrer Hilfe sollen Messungen über dem Himalaya-Gebirge vorgenommen werden, die wichtige Erkenntnisse, unter anderem für den Luftverkehr und die Bergrettung, liefern.

Der Himalaya ist das gewaltigste Hochgebirge der Erde. Von Pakistan bis Myanmar (Birma) erstreckt es sich über eine Länge von rund 3000 Kilometern bei einer maximalen Breite von circa 350 Kilometern. Das sogenannte Dach der Welt beheimatet nicht nur den Mount Everest, sondern weitere neun Achttausender. Vor kurzem ist die Stemme mit zwei Wissenschaftlern aus Nepal in Strausberg gestartet, um den Himalaya zu erforschen. Ihre Reise geht über mehrere Etappen 10 000 Kilometer weit bis nach Kathmandu in Nepal. Mit an Bord ist die Messtechnik, mit der Daten über Wetterphänomene im Himalaya-Gebirge erfasst werden sollen. Die Stemme ist für diese Art von Messungen besonders gut geeignet, da sie über zwei Außenbehälter an den Tragflächen verfügt, den sogenannten Wingpods, in denen die Instrumente untergebracht sind.

"Was die Stemme der FH Aachen für Wissenschaftler so interessant macht, ist, dass der Motor während des Fluges bei Bedarf zugeschaltet werden kann", erklärt der Dekan des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik der Hochschule, Prof. Dr. Peter Dahmann. "Als Segelflugzeug ist sie zudem in der Lage, nach dem Einfahren des Propellers und Fahrwerks mehrere Stunden störungsfrei zu segeln und empfindliche Messungen vorzunehmen." Eine ideale Kombination.

Die Messergebnisse sollen dabei helfen, zukünftig Turbulenzen vorherzusagen, die für den Luftverkehr gefährlich sind. Auch Aussagen über die Schadstoffbelastung über Kathmandu sollen so möglich werden. Über die Messtechnik hinaus ist der Motorsegler mit hochauflösenden Kameras ausgestattet, die ein 3-D-Modell vom Himalaya-Gebirge erstellen sollen. Es dient dazu, die Gletscherschmelze zu beobachten und die Bergrettung zu verbessern.

Seit Juli 2011 ist die FH Aachen im Besitz der Stemme und eröffnet seitdem – neben der vielseitigen Verwendbarkeit für Forschungszwecke – auch Studierenden ganz neue Dimensionen in ihrem anwendungs- und praxisorientiertem Studium. Über diesen Link kann der Standort der Stemme verfolgt werden.

Weitere Infos:
www.dlr.de/os/de/desktopdefault.aspx/tabid-7043/15149_read-37477

www.mountain-wave-project.com/index-2.html

Auch der rbb hat bereits über das Thema berichtet:

www.rbb-online.de/ozon/index.html (Sendung Ozon, Thema: Luftfahrtforschung)
www.rbb-online.de/brandenburgaktuell/archiv/20131029_1930/Von-Strausberg-zum-Himalaya.html