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Vom Windkanal bis zum Flugsimulator

Aero|race Lab-Team veranstaltet 1. SummerLAB für Schüler:innen

Virtuell hoch hinaus: Die Schüler:innen im Flugsimulator "Aixplane". Foto: FH Aachen | Andreas Herrmann

Normalerweise besucht das aero|race Lab-Team der FH Aachen Schüler:innen in den Schulen in Aachen und Umgebung, um mit praxisnahen Versuchen die Inhalte von MINT-Fächern zu vermitteln. Normalerweise. Denn für diesen Sommer hat sich das Team etwas Besonderes einfallen lassen: Beim ersten aero|race SummerLAB kamen 20 Schüler:innnen zwischen 15 und 18 Jahren zum Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück, wo sie ein volles Programm mit Forschung zum Anfassen erwartete. Das Ziel: Die Teilnehmer:innen sollen spielerisch für die Lehrinhalte am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik begeistert werden.

Versuche am ersten Tag

Bereits am ersten Tag konnten die Schüler:innen einige Versuche durchführen: Sie testeten in einem kleinen Windkanal den Auftrieb und konnten mit einem Venturi-Rohr, also einem Rohr mit verschiedenen Durchmessern, den Luftdruck an unterschiedlichen Stellen messen. Mit dem Fahrsimulator konnten alle Teilnehmenden mit einem Rennwagen eine Runde drehen. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist auch lehrreich. "Die Schüler:innen erlebten so das Fahrgefühl des Aixtreme-Racing-Rennwagens", erklärt Tina Sankul, studentische Leiterin des aero|race Lab-Teams. Der selbstgebaute Rennwagen vom Aixtreme-Racing-Team aus dem Jahr 2018 rundete die Versuche ab: Mithilfe des Rennwagens und seines lauten Motors konnten die Schüler:innen Lärmpegelmessungen an verschiedenen Abstandspunkten vornehmen.

Beim "Tag des Autos" waren das Aixtreme-Racing-Team und das Team Sonnenwagen am Flugplatz zu Gast. Mit dabei: ihre aktuellen Rennwagen. Beim Aixtreme-Racing-Team wurden die Unterschiede zwischen dem Modell von 2018 und dem neuen erläutert. Tina fasst zusammen: "Den Teilnehmer:innen wurde erklärt, was neu am Auto ist – denn zwischen dem Modell aus 2018 und dem aus 2022 liegt ein großer Sprung." Mit dem CAD-Programm NX-CAD hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, eigene Bauteile zu konstruieren. Das Team Sonnenwagen präsentierte ebenfalls seinen neuen Covestro Photon und brachte Bauteile zur Demonstration mit. Die Schüler:innen konnten so einen direkten Vergleich zwischen einem Verbrenner und einem Solarauto erleben.

Handwerkliches Geschick gefordert

Tags darauf war dann das handwerkliche Geschick von den Schüler:innen gefragt: Mit einem eigenen Bau-Set konstruierten sie unter fachmännischer Aufsicht der Studierenden aus dem aero|race Lab-Team einen kleinen Segelflieger mit einer Spannweite von 80 Zentimetern. "Dabei musste genau gearbeitet werden, denn wenn man nicht alle Bauteile passgenau miteinander verklebt, kann sich zum Beispiel der Schwerpunkt des Modells verschieben", erklärt Tina. "Und dann hat das Flugzeug vielleicht einen Rechts- oder Linksdrall."

Am "Tag des Flugzeugs" flogen die selbstgebauten Flugzeuge um die Wette. Nach einer kurzen Theoriestunde durften die Teilnehmer:innen in den Flugsimulator "Aixplane" der FH Aachen einsteigen und virtuell ein Flugzeug des Typs A 320 fliegen. Der Segelflugverein FAG Aachen e.V. bot die Möglichkeit an, sich in ein echtes Segelflugzeug zu setzen und sich die Instrumente und Handhabung eines solchen Flugzeuges erklären zu lassen.

Auch die Studierenden lernten dazu

Tina resümiert: "Die vier Versuchstage liefen super. Es hat alles reibungslos geklappt. Die Schüler:innen waren super, alle waren sehr interessiert." Das Programm kam dabei nicht nur gut bei den Schüler:innen an – auch das Team selbst war begeistert. "Viele aus dem Team haben auch selbst etwas dazu gelernt", erklärt Tina. "Was man schnell vergisst: Es sind nicht nur Luft-und Raumfahrttechniker, sondern auch Fahrzeug- und Antriebstechniker in unserem Team. Sogar die konnten wir mit den Flugzeug-Themen ein bisschen anfixen. Es war also auch für die Gruppe eine lehrreiche Woche."

Und weil die Veranstaltung so ein großer Erfolg war, steht auch schon die Zusage für das aero|race SummerLAB im nächsten Jahr. Mehr Informationen über das aero|race Lab gibt es hier.