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Nach 50 Jahren zurück in den Hörsaal

Absolventen der ersten Stunde besuchen ihren alten Fachbereich

50 Jahre nach ihrem Abschluss besuchte eine Gruppe Flugzeug- und Triebwerksbauer ihre alte Hochschule. Anlässlich des Jubiläums begrüßte Prof. Dr. Peter Dahmann, Dekan des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik, die Absolventen und zeigte ihnen Labore und Hörsäle an ihrer alten Ausbildungsstätte im Gebäude in der Hohenstaufenallee und im neuen Kompetenzzentrum Mobilität Aachen (KMAC). 

Als Prof. Dr. Klaus Peter Dielmann und seine Kommilitonen in ihr Studium starteten, gab es die FH Aachen noch nicht. Sie entstand im Jahr 1971 aus insgesamt vier Ingenieur- und Fachschulen in Aachen und einer Ingenieurschule in Jülich. Eine dieser Schulen war die staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen Aachen, an der die Absolventengruppe ihre Ausbildung begann. 1972 und 1973 machten sie ihren Abschluss und gehören somit zu den ersten Absolventen der FH Aachen.

„Schön, dass Sie uns einen Besuch abstatten“

Aus ganz Deutschland waren die ehemaligen Studienkollegen angereist, um 50 Jahre nach ihrem Abschluss erneut durch die Hallen ihrer alten Hochschule zu gehen und sich über alte Zeiten auszutauschen. „Ich begrüße Sie an Ihrer FH Aachen. Schön, dass Sie uns einen Besuch abstatten“, erklärte Prof. Dahmann und führte die Gäste durch den Fachbereich, durch Werkstätten und Labore.

Eines der Ziele ihres Rundgangs war die Bodenstation der FH Aachen Space Operations Facility, einem studentischen Projekt, bei dem Studierende ihre ersten Schritte in einem Missionskontrollzentrum für die Raumfahrt sammeln können. „Von hier aus haben wir im letzten Jahr einen Live-Call mit dem deutschen Astronauten Matthias Maurer auf der Internationalen Raumstation geführt und in den 2000er Jahren Daten vom selbst entwickelten und in den Weltraum geschickten Kleinsatelliten COMPASS-1 erhalten“, erklärte Dahmann. 

Weitere Highlights der Führung waren das allen Gästen noch gut bekannte Strömungslabor, in dem die FH Versuche im Windkanal unternimmt, und das Brennkammerlabor. Prof. Dr. Harald Funke vom Lehrgebiet Gasturbinen und Flugtriebwerke zeigte den Gästen die Ergebnisse seiner Forschung zur Wasserstoffverbrennung in Gasturbinen.

Noch einmal fühlen, wie richtige Studenten

Bei der Erkundung der Unterrichtsräume und Hörsäle erinnerten sich die Herren an vergangene Tage. „Wir sind erfreut und zugleich bewegt, dass wir 50 Jahre nach Abschluss des Studiums unsere FH und die Stadt Aachen erneut besuchen können. Zum Flugzeug- und Triebwerksbau ist die Raumfahrttechnik als Fachgebiet hinzugekommen. Es ist schön zu sehen, wie positiv die ehemalige Ingenieurschule sich weiterentwickelt hat“, erklärte Absolvent Erich Varchmin. Den Kontakt zwischen den Absolventen und der FH stellte Prof. Dielmann her. Er ist selbst Alumnus und war viele Jahre als Professor am Fachbereich Energietechnik tätig. Darüber hinaus ist er Gründer des Instituts NOWUM-Energy. 

Zum Abschluss erhielten die Besucher die Möglichkeit, sich noch einmal wie richtige Studenten zu fühlen: Umgeben von Studierenden aßen sie in der Mensa des KMAC gemeinsam zu Mittag und nahmen an einer Vorlesung von Prof. Dahmann teil. Bei dieser richtete Varchmin selbst ein paar Worte an die Studierenden: „Meine praxisorientierte Ausbildung an der ehemaligen Ingenieurschule und späteren FH Aachen war das Fundament für eine erfolgreiche Karriere. Ich kann auf ein interessantes und niemals langweiliges Berufsleben zurückblicken, mit unzähligen Einsätzen auf der ganzen Welt und Projekten in der Planung, Montage, Inbetriebnahme und dem Service von Gasturbinenkraftwerken, Pipeline-Kompressor-Stationen sowie der Entwicklung und Produktion von Öl- und Gasfeldern im Off- und On-shore Bereich.“ Er wünschte den Studierenden alles Gute für ihre Zukunft, „und bleiben Sie immer zuversichtlich, selbst wenn es mal Rückschläge und Zweifel gibt – es lohnt sich!“