Details

"Die Herausforderungen unserer Zeit sind zu komplex, um sie in den Grenzen einzelner Fachdisziplinen anzugehen." Bei seiner Begrüßung zum Tag der Lehre machte Prof. Dr. Josef Rosenkranz, Prorektor für Studium, Lehre und Internationales der FH Aachen, deutlich, wie sich die Lehre der Hochschule zukünftig entwickeln soll: hin zu einer handlungsorientierten Herangehensweise, disziplinübergreifend, immer mit Blick auf die Belange und Bedürfnisse einer Gesellschaft im Umbruch. "Für die Zukunft des Planeten ist entscheidend, wie wir heute handeln", ergänzte Prof. Dr. Miriam Barnat, "die Hochschulabsolvent:innen werden diese Entwicklung mitprägen."

Assoc. Prof. Dr. Antoine van den Beemt von der Eindhoven School of Education lieferte mit seinem Keynotevortrag die Einstimmung. Unter dem Titel "Teaching Engineers of The Future: The Case of Challenge-Based Learning at Eindhoven University of Technology (TU/e)" erläuterte er, wie die Eindhovener Universität das Konzept des Challenge Based Learning (CBL) – also eines herausforderungsbasierten Lernens – in der Lehre umsetzt. Die Grundidee ist, dass in einer sich ändernden Welt andere Anforderungen an Hochschulabsolvent:innen gestellt werden. Sie sollen durch ihr Studium in die Lage versetzt werden, erworbenes Wissen anzuwenden, um Herausforderungen anzugehen, deren gesamtes Ausmaß nicht absehbar ist – ein Beispiel im globalen Maßstab sind die Folgen des Klimawandels. Hochschullehrer:innen werden zu Coaches ihrer Studierenden. Prof. van den Beemt verwies darauf, dass das CBL-Konzept auch einen Austausch mit externen Fachleuten vorsieht.

Die Einbindung der Zivilgesellschaft liegt auch Prof. Rosenkranz und Prof. Barnat sehr am Herzen. "In der Praxis ist das Thema Nachhaltigkeit längst angekommen", betonten sie. Bislang habe die Perspektive vor allem auf technischer Entwicklung gelegen, in Zukunft müsse der Blickwinkel geweitet werden, um komplexe Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Die Lehre der Zukunft sei handlungsorientiert, transdisziplinär und transformativ. Der nächste Schritt für die FH sei die Schaffung eines Orientierungsrahmens, der die Weiterentwicklung der Studiengänge in den Bereichen Nachhaltigkeit, Internationalisierung und Digitalisierung ermögliche.