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Geländefahrrad Aachen

Mit vollem Tempo über Stock und Stein

Der Helm sitzt. Die Schutzbrille noch einmal zu Recht rücken. Die Hände an den Lenker und die Füße auf die Pedale. Ein Tritt – und das Fahrrad schnellt die Holzrampe hinunter, den schmalen Waldweg entlang, über Wurzeln und große Rampen. Mit hohem Tempo geht es den Waldhang bergab. Seit Juli 2013 kommen die Mountainbiker der Region voll auf ihre Kosten: Der Verein Geländefahrrad Aachen hat seinen „Bikepark Dreiländereck“ eröffnet und bietet nun für Mitglieder unter Berücksichtigung der Umwelt Fahrspaß auf mehreren Strecken.

Angefangen hat das Projekt bereits viel früher. Ende 2010 kam zum ersten Mal der Wunsch auf, für Mountainbiker der Region einen Verein zu gründen. "Damals haben sich die Biker über soziale Netzwerke zum gemeinsamen Fahren verabredet. Im Aachener Wald gab es illegal gebaute Strecken, die häufig zu Konflikten zwischen Fahrradfahrern und anderen Waldbesuchern führten", erzählt Gründer und Vorstandsmitglied René Hamacher, FH-Student im Fachbereich Bauingenieurwesen. Um der wachsenden Anhängerschaft dieses Radsports, aber auch der Umwelt und den anderen Erholungssuchenden im Wald gerecht zu werden, wurde im November 2011 der Verein Geländefahrrad Aachen gegründet. Nach einem langen und steinigen Weg durch Anträge und Satzungen haben die Stadt Aachen und das Forstamt im Dezember 2012 dem Bau eines Bikeparks am Dreiländereck zugestimmt. Mit schweren Geräten wurde eine so genannte Downhillstrecke – eine steile Abfahrtsstrecke mit Sprungelementen – in den Wald gebaut. Dabei hat der erfahrene Streckenbauer Styles Hanssens geholfen, der selbst einen Bikepark in Belgien betreibt. "Letztendlich haben wir den Park aber selbst gebaut, die Schaufel in die Hand genommen und im steilen Gelände die Strecken errichtet", betont Hamacher. "Dabei haben wir versucht, diese so zu gestalten, dass sie sowohl von Anfängern als auch Fortgeschrittenen befahren werden können."

Dass der Park bei den Mountainbikern der Region gut ankommt, zeigen die Mitgliederzahlen. Innerhalb von zwei Jahren ist der Verein mit über 420 Mitgliedern zum größten Radsportverein Nordrhein-Westfalens geworden. Auf diesem Erfolg möchte sich Hamacher aber nicht ausruhen: "Wir haben für das nächste Jahr noch viel vor", erklärt er. Dazu gehört vor allem der Bau der geplanten Freeride-Strecke, die sich durch einen stark modellierten Streckenverlauf mit großen Holzhindernissen auszeichnet. Ebenso soll die Jugendarbeit, die bereits im "Kijuze" besteht, erweitert werden, um Kinder und Jugendliche für dieses Hobby zu begeistern.

Für die Projekte des kommenden Jahres werden noch Sponsoren gesucht. Wer den Verein unterstützen möchte, meldet sich unter www.gelaendefahrrad-aachen.de.