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Auf gute Nachbarschaft

FH Aachen kooperiert mit niederländischem Studierendenverein

Südwestlich von Aachen auf dem Vaalserberg, 350 Meter über dem Meeresspiegel, stoßen die Grenzen aufeinander. Als internationale Region zu Belgien und den Niederlanden vereint Aachen die Vorzüge von drei Ländern. Für die FH Aachen stellt diese Euregionaliät ein wesentliches Profilmerkmal dar. Sie fördert die interkulturelle Zusammenarbeit durch internationale Abschlüsse in Kooperation mit verschiedenen Partnerhochschulen sowie durch gemeinsame Projekte.

Seit Dezember 2012 nimmt die FH Aachen am sogenannten Diversity-Audit "Vielfalt gestalten in NRW" teil und entwickelt ein Konzept für eine vielfältige Studienkultur. Die Handlungsansätze der Hochschule konzentrieren sich hierbei auf die Verbesserung der Zugangschancen und Teilhabemöglichkeiten für eine immer heterogenere Gruppe von Studierenden und Beschäftigten. Seit Kurzem unterstützt die FH Aachen unter anderem das Projekt "Studeren in Aken" des niederländischen Studentenvereins K.A.V. Alcuinus. Der Verein informiert Schülerinnen und Schüler in den Niederlanden über die Studienmöglichkeiten in Aachen. "Die Bildungspolitik in den Niederlanden erschwert den Studierenden, zum Beispiel durch höhere Gebühren, ein passendes Bachelorstudium aufzunehmen", erklärt Projektmanager Benjamin Bädorf die Gründung des Vereins. "Durch unsere Öffentlichkeitsarbeit wollen wir auf die Aachener Hochschulen aufmerksam machen und damit ein zusätzliches Angebot zu den niederländischen Universitäten schaffen."

Doch obwohl Aachen nahe bei Maastricht und Vaals liegt, haben sich bisher nur wenige niederländische Studierende an der FH Aachen eingeschrieben. Im Wintersemester 2013/14 studieren an beiden Hochschulstandorten – Aachen und Jüllich –  gerade einmal 27 Studierende niederländischer Herkunft. "Die Sprache ist natürlich eine Barriere", sagt Bädorf. "Viele schrecken aber auch vor der Selbstorganisation an deutschen Hochschulen zurück." Das Studium an niederländischen Hochschulen sei wesentlich verschulter und stark angeleitet. Viele wüssten auch nicht um die Vorteile, die ein Studium in Aachen bietet. "Nicht nur das Studium, auch die Mieten sind in Aachen wesentlich günstiger als in den Niederlanden."

Der Verein hilft und nimmt interessierten niederländischen Studienanwärtern die Angst vor einem Studium in Aachen. Auf der Webseite www.studereninaken.nl erfahren sie alles über das Studium, von einem Rechner, der zeigt, wie viel Geld man durch ein Studium in Aachen sparen kann, bis hin zu einer Noten-Umrechnungstabelle. Denn nach dem niederländischen Notensystem werden Bewertungen auf einer Skala von 1 bis 10 (sehr gut) vergeben. Mit der Anmeldung auf der Webseite zu einem Schnuppertag beginnt dann die wesentliche Vereinsarbeit. "Wenn sich jemand für ein Studium an der FH Aachen entscheidet, begleiten wir ihn", sagt Bädorf. "Wir helfen bei der Immatrikulation, sind Ansprechpartner für Fragen aller Art und geben Tipps – studiumspezifisch und individuell."

Das Diversity-Audit wird vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung in NRW in Kooperation mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ermöglicht. Ansprechpartnerin in der FH Aachen ist Dr. Wilma Viol, die das Audit koordiniert. Die FH Aachen hatte sich mit neun anderen Hochschulen in einem Wettbewerb erfolgreich durchgesetzt. "Bedingt durch unseren Standortvorteil im Dreiländereck legen wir den Schwerpunkt auf die Schaffung einer euregionalen Vielfalt an der FH Aachen", betont Prof. Dr. Norbert Janz, Prorektor für Studium und Lehre und Mitglied der Steuerungsgruppe zum Diversity-Audit. "Gemeinsam mit unseren Partnerhochschulen in der Euregio wollen wir dafür sorgen, dass Studierende und Lehrende diese Vielfalt als große Bereicherung erfahren."