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Interdisziplinäres Forschungsprojekt „ProSense“

FH Aachen gestaltet iPad-App

Individualisierte Produkte, flexible Produktionsprozesse und die Einbindung von Kunden und Geschäftspartnern – die zukunftsweisende Industrie 4.0 setzt Unternehmen vor immer neue, stetig wachsende Herausforderungen. Der Fachbereich Gestaltung der FH Aachen entwickelt gemeinsam mit dem interdisziplinären Konsortium des Forschungsprojektes "ProSense" eine iPad-App, die die Realität der Produktion mit der virtuellen Planung vergleicht und Optimierungsvorschläge anbietet. Ein erster Prototyp wurde vom 22. bis 23. Mai auf dem Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium (AWK) vorgestellt.

Um auf schwankende, individualisierte Kundennachfrage flexibel und dabei termingerecht reagieren zu können, ist eine optimale Kooperation von Mensch und Maschine nötig. Das Forscherteam entwickelt ein cyber-physisches System (CPS), das eben diese Kooperation verbessert und damit die Planung erleichtert. "Die App wird auf typische Problemfelder aufmerksam machen und damit die Produktionsplanung unterstützen", so FH-Professorin Eva Vitting, die das Gestalterteam leitet. "Derzeit laufen Planung und Realität oft weit auseinander, auch weil die Daten unvollständig oder fehlerhaft erfasst werden." Das CPS setzt daher intelligente Sensorik ein, um die Datenqualität zu verbessern.

"Unser Fokus liegt auf der Visualisierung der Informationen und der Gestaltung eines benutzerfreundlichen Interface", erläutert Vitting die Aufgaben der Designer. Das Team entwickelt innovative infografische Darstellungen, die es ermöglichen, komplexe Zusammenhänge und unübersichtliche Datenmengen (Big Data) verständlich abzubilden. Dem Nutzer gelingt es so, im anschaulichen Überblick frühzeitig Probleme zu erkennen und Strategien zu entwickeln.

Das Forschungsprojekt "ProSense" wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenkonzept "Forschung für die Produktion von morgen" gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA-PFT) betreut. Die Konsortialführung hat das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen inne. Neben dem Fachbereich Gestaltung der FH Aachen sind das Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. der RWTH, der Lehrstuhl und das Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) der RWTH sowie Wirtschaftsunternehmen und Verbände beteiligt.

"Spannend sind für uns auch die Konzeptionsprozesse im interdisziplinären Forschungsteam", berichtet Vitting. "Wenn Ingenieure, Psychologen, Gestalter, Systemtheoretiker und die Planer aus der Praxis sich im Sinne des Design Thinkings ergebnisoffen austauschen, entstehen durch die Synergien schnell innovative Ideen."
Weiterführende Info: http://vitting.design.fh-aachen.de/forschung/