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Wie lassen sich IT-Systeme im Auto vor Angriffen schützen?

ISiA-Projekt erhält Forschungsfahrzeug

Die immer stärkere Vernetzung von IT-Systemen im Automobil, die über das Internet kommunizieren können, bieten dem Verbraucher viele neue Möglichkeiten und Services. Auch mobile Endgeräte, wie zum Beispiel Smartphones, Tablets und Laptops, können in das Fahrzeug eingebunden werden. Doch die Vernetzung ermöglicht auch den potentiellen Zugriff auf Steuergeräte und erhöht damit die Gefahr von Manipulationen, zum Beispiel durch Hacker-Angriffe. Mit der IT-Sicherheit in Automobilen beschäftigt sich das gleichnamige Forschungsprojekt ISiA der FH Aachen, das nun zu weiteren Forschungszwecken ein Fahrzeug beschafft hat.

Im Rahmen des fachbereichsübergreifenden Projekts wurden bereits einzelne Kfz-Komponenten und Labor-Testaufbauten untersucht, die im Zusammenspiel das Bordnetz eines vernetzten Pkws darstellen. "Wir können die Erkenntnisse, die wir durch Versuche im Labor gewonnen haben, nun an dem Fahrzeug testen und vorführen" erklärt Jochen Theis, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik. "Eingriffe von außen sind beispielsweise auf Lampen oder das Radio möglich, auch der Tachostand lässt sich relativ leicht verändern. Unsere Aufgabe ist es zu prüfen, wie man so etwas nachweisen und verhindern kann", so Jens Hoffend, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik. "Aber auch Angriffe auf das Fahrverhalten sind möglich. So ist es Forschern schon gelungen, aus der Ferne auf die Bremsen einzuwirken, was natürlich fatale Folgen haben kann", ergänzt sein Kollege Fabian Adolphs. Ziel des Projekts ist es, Schwachstellen in IT-Systemen von heutigen Automobilen zu untersuchen und Maßnahmen zur Verringerung der Gefährdung zu entwickeln. Neben den Mitarbeitern tragen auch Studierende der beteiligten Fachbereiche mit der Durchführung ihrer Abschlussarbeiten zu neuen Erkenntnissen und damit zum Erfolg des Projekts bei. Dabei arbeitet das Projekt auch mit interessierten Firmen und Organisationen zusammen, und baut so ein Partnernetzwerk auf.

Das ISiA-Forschungsprojekt wird vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung im Rahmen des Programms FH Struktur gefördert und von Prof. Dr. Frank Hartung, Prof. Dr. Michael Hillgärtner, Prof. Dr. Günter Schmitz und Prof. Dr. Marko Schuba betreut.

Mehr Informationen unter: http://www.isia.fh-aachen.de/