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Energietechnik: Kooperation mit Universität in Meknès

Startschuss für neuen deutsch-marokkanischen Studiengang

2011 startete eine deutsch-marokkanische Kooperation in der akademischen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der FH Aachen und der Universität Moulay Ismail (UMI) in Meknès. Hauptbestandteil der Zusammenarbeit ist die Einrichtung des Jülicher Bachelorstudiengangs Angewandte Chemie an der UMI. Die marokkanischen Studierenden absolvieren seither jedoch nicht nur einen praxisorientierten Ingenieurstudiengang nach Aachener Vorbild, sie erhalten darüber hinaus Deutschunterricht. Das letzte Studienjahr absolvieren sie am Campus Jülich: Dort schließen sie ihr Studium mit dem Bachelorgrad ab, der in Marokko anerkannt wird.

Das Konzept überzeugte beide Hochschulen, deshalb erweitern sie ihre Zusammenarbeit nun um den Bachelorstudiengang Elektrotechnik des Fachbereichs Energietechnik. Ab dem nächsten Wintersemester beginnen die Hochschulen damit, den Jülicher Studiengang an der UMI zu etablieren. Die Studierenden verbringen die ersten fünf Semester an der UMI und die letzten drei am Fachbereich Energietechnik, erbrachte Studienleistungen werden gegenseitig anerkannt. Der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, UMI-Präsident Prof. Ahmed Lebrihi, sowie die Direktoren des Studienprogramms, Prof. Mohammed Benasser und Prof. Dr. Josef Hodapp, besiegelten die Ausweitung der Zusammenarbeit mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages.

Zuvor war Prof. Hodapp als Dekan des Fachbereichs Energietechnik und künftiger Direktor des Programms einige Male nach Marokko gereist, um das Projekt vorzubereiten. Im April hatte eine marokkanische Delegation gemeinsam mit dem Botschafter Omar Zniber und dem Generalkonsul Zouhair Jibraili im Gegenzug den Campus Jülich besucht, um sich vor Ort ein Bild von Lehre und Forschung an der FH Aachen zu machen und um über die Errichtung eines Instituts für Angewandte Wissenschaften für Aachen und Meknès zu sprechen. "Die Kooperation bedeutet für uns eine wesentliche Ausweitung unserer internationalen Aktivitäten und dies in einer für die Energietechnik interessanten Region", sagt Prof. Hodapp. Auch im Bereich Forschung und Entwicklung tut sich etwas: Anfang Mai war eine Forschungsdelegation zu Gast am Campus Jülich, um sich über aktuelle Forschungsprojekte in der Energietechnik zu informieren.

Das Projekt wird mit 450.000 Euro durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert. "Dieses Projekt zeigt eine beispielhafte Zusammenarbeit im internationalen Raum", lobte Isabell Mering, Projektreferentin des DAAD für den Austausch deutscher Studierender im Ausland, die Zusammenarbeit. Mit der Unterzeichnung des Kooperations-vertrages haben die Hochschulen die wichtigste Hürde für das neue gemeinsame Studienprogramm genommen. Im nächsten Schritt folgt nun die offizielle Akkreditierung des Studiengangs.