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Intelligenter als Staubsaugerroboter

ROS Summer School an der FH Aachen

Ein unbemanntes Auto, das völlig ohne menschlichen Fahrer sicher durch die Straßen fährt, Hindernisse erkennt und flexibel reagiert: Das ist schon lange keine Zukunftsmusik mehr, sondern könnte, ähnlich wie der Staubsaugerroboter, bald zum Alltag gehören. Bei beiden handelt es sich um sogenannte autonome mobile Roboter - der eine verfügt bloß über intelligentere Algorithmen als der andere. Mobile Systeme wie diese werden in Zukunft in der Industrie immer wichtiger. In der ROS Summer School der FH Aachen lernen interessierte Studierende deshalb, solche Roboter zu programmieren.

"Besonders in der Industrie 4.0 werden mobile Systeme benötigt, die im Bereich der Logistik eingesetzt werden, das heißt mobile Robotik ist ein wichtiges Zukunftsthema", erläutert Prof. Dr. Alexander Ferrein vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik. Diese Systeme müssen dabei, anders als der einfache Staubsaugerroboter, intelligent auf ihre Umwelt reagieren können. Um die Grundlage der Roboterprogrammierung wird es in der dreiwöchigen Summer School gehen. Zwischen der Anwendungssoftware und der Hardware wird eine Vermittlungssoftware zwischengeschaltet, dabei hat sich eine Middleware besonders durchgesetzt: das Robot Operating System (ROS). „Im Bereich der Forschung wird ROS gut angenommen und häufig verwendet, Kenntnisse dieser Software sind daher sehr sinnvoll“, so Prof. Ferrein. Auf dieser Basis werden die Studierenden an die Programmierung herangeführt.
 
In den ersten Tagen beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Hardware und Sensoren. Die 20 Roboter, die speziell für die ROS Summer School an der FH Aachen entwickelt wurden, sind mit allerlei Sensorik ausgestattet: Die Kameras, die sich auf den Robotern befinden, liefern zum Beispiel Bilder in 2D und 3D. In der zweiten Woche sollen die Roboter bewegt werden: Die Navigation steht dann im Mittelpunkt. Ein Wettbewerb in der letzten Woche zeigt schließlich, ob das Gelernte auch umgesetzt werden kann. Im Sinne einer Urban Challenge schicken die Studierenden ihre Roboter innerhalb eines abgesteckten Parcours ins Rennen.

Das Feedback der letzten Summer School hat nicht nur gezeigt, dass alle Beteiligten von der praktischen Arbeit an den Systemen begeistert waren, sondern auch, dass das Gebiet der Robotik für zwei Wochen zu umfangreich ist. Die Summer School wurde daher von zwei auf drei Wochen erweitert und das Programm angepasst. In diesem Jahr nehmen etwa 20 FH-Studierende teil, die die Summer School auch als Wahlfach belegen können. 30 weitere Plätze wurden an interessierte Studierende aus aller Welt vergeben. Nicht nur für die internationalen Studierenden sind die geplanten Exkursionen nach Paris und an die TU Delft sicherlich besondere Highlights.

Die ROS Summer School wird vom Rektorat und dem akademischen Auslandsamt großzügig finanziell und organisatorisch unterstützt. Die Fachbereiche Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau und Mechatronik, sowie das Institut MASKOR (Mobile Autonome Systeme und Kognitive Robotik) sind Veranstalter der ROS Summer School - namentlich Prof. Ferrein, Prof. Ingrid Scholl, Prof. Dr. Walter Reichert und Prof. Dr. Stephan Kallweit.