Pik, Kreuz, Karo und Herz – Schwarz und Rot. Jedes Kind kennt die Farben und Symbole eines Kartenspiels. Schließlich ist jeder mit Ihnen aufgewachsen. Egal ob Maumau oder Rommé, jeder hat schon einmal mit den handlichen Rechtecken aus Papier gespielt. Aber welche ursprüngliche Bedeutung die Symbole und Figuren auf den Karten haben, wissen heutzutage die wenigsten.
Die ersten Kartenspiele tauchten bereits im 12. Jahrhundert in Korea und China auf. Wie genau das Spiel dann nach Europa kam, ist nicht eindeutig belegt. Erst im 14. Jahrhundert zeigen sichere Quellen, dass sich auch die Menschen im europäischen Raum mit den bunten Bildern die Zeit vertrieben.
Schon damals gab es das 52-teilige Kartenblatt. Seine Verbreitung fand es durch den Dominikanermönch Johannes Rheinfelden, der den ältesten bekannten Bericht über Spielkarten verfasste. Darin beschrieb er, dass neben den zehn Zahlkarten mit drei so genannten Hofkarten gespielt wurde. Diese drei Karten zeigten einen König sowie zwei männliche Marschälle. Die Dame ersetzte erst später einen dieser Marschälle.
Im Laufe der Zeit entstanden viele lokale Farbsysteme im europäischen Raum. Eine entscheidende Rolle spielte dabei zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Stadt Lyon. Dort wurden in großer Menge Kartenspiele produziert und in die ganze Welt exportiert. Das erklärt auch noch die heutige Dominanz des so genannten französischen Kartenblatts mit den Spielsymbolen Pik, Kreuz, Herz und Karo. Diese vier Symbole stehen für vier Stände. Das Pik gilt als stilisierte Lanzenspitze und steht damit für den Adel, das Kreuz stellt eigentlich ein Kleeblatt dar und symbolisiert den Bauernstand. Das Herz als Zeichen der Güte verkörpert die Geistlichen und das Karo zeigt als stilisierten Pflasterstein das Bürgertum. Aber auch die Figuren im Kartenspiel sind historischen Vorbildern nachempfunden. Der Kreuzkönig steht für Alexander der Große, der Pikkönig für König David, der Karokönig für Gaius Julius Cäsar und der Herzkönig eben für Kaiser Karl der Große.