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Skurrile Karls-Fakten No. 2

Karl und der edle Tropfen

Bereits in der Antike trank man ihn und auch heute erfreut er sich immer noch großer Beliebtheit. Egal ob rot oder weiß – auf der ganzen Welt wird Wein in jeglichen Sorten und Geschmacksfärbungen hergestellt. Heute wird der gegorene Traubensaft durch moderne Verfahren und chemische Zusätze haltbar gemacht und geklärt. Aber wie muss Wein damals – zur Zeit Karls des Großen – ausgesehen und vor allem geschmeckt haben?

In Ingelheim, dem Geburtsort Karls des Großen, nahm sich ein Chemiker dieser Frage an. Prof. Dr. Heinz Eschnauer ließ 1997, zum 1250. Geburtstag des Kaisers, den Wein nach dem alten Verfahren herstellen. Dabei hielt er sich – soweit dies heutzutage möglich ist – an die Vorgaben des damaligen Herrschers. Heraus kam ein Spätburgunder namens "Vinum Caroli Magni", also Wein Karls des Großen, der zwar Schwebstoffe enthält, jedoch geschmacklich einwandfrei ist. Ungewöhnlich für einen Rotwein ist lediglich, dass der Vinum Caroli Magni perlt.

Bis zum Tode Eschnauers im Jahre 2008 wurde jährlich eine geringe Menge des kaiserlichen Tropfens hergestellt, danach wurde die Herstellung eingestellt. In diesem Jahr – zur Feier des 1200. Todestages Karls des Großen – wird der Wein jedoch noch einmal produziert.