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In die Welt der Zwerge eintauchen

JuniorAkademie NRW besucht die FH Aachen

Die Wissenschaft nimmt sich die Einzigartigkeiten der Natur zum Vorbild, baut diese bis auf das kleinste Molekül nach: So zum Beispiel das Display eines Smartphone, das den Augen eines Nachtfalters nachempfunden wurde, damit störende Lichtquellen nicht gespiegelt, sondern absorbiert werden. Doch wie sehen solche Moleküle aus? Welche Eigenschaften haben sie? Damit beschäftigten sich 18 Schülerinnen und Schüler der JuniorAkademie NRW im Science College Overbach in Jülich. Die Gruppe ging elf Tage lang den Geheimnissen der Nanotechnologie nach und besuchte im Rahmen der JuniorAkademie das Institut für Nano- und Biotechnologien (INB) der FH Aachen am Campus Jülich.

Zur Abschlussfeier der diesjährigen JuniorAkademie NRW in Jülich begrüßte Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung, die Schülerinnen und Schüler. Sie lobte das Format, das den jungen Menschen die Neugierde an Wissenschaft zurückgebe. „Ich wünsche euch allen, dass dieser Quälgeist Neugier euch noch sehr lange erhalten bleibt“, sagte die Ministerin.

„Die Nanotechnologie ist ein riesiger Bereich“, erzählt Teilnehmer Valentin Voigtland bei der Abschlusspräsentation der Nanotechnologie-Gruppe. Sie haben diese Wissenschaft nur oberflächlich kennenlernen können, waren aber bereits jetzt von den Möglichkeiten der Technologie beeindruckt. Diese konnten die Schülerinnen und Schüler im INB der FH Aachen auch in der Praxis erleben. „Das war total spannend“, berichtet die Schülerin Johanna Stenz aus Minden begeistert, „wir haben gesehen, wie winzige Sensoren hergestellt werden oder wie ein 3-D-Drucker funktioniert“. Für die 13- bis 16-Jährigen ist es unglaublich, wie die „Welt der Zwerge“, wie sie die Nanotechnologie auch nennen, wirklich aussieht. Die Strukturen von Molekülen und kleinsten Atomen sind nun für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Besuch der Akademie keine unbekannte Welt mehr.

Neben der Nanotechnologie gab es noch zwei andere Themengebiete, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler während der JuniorAkademie beschäftigen konnten. In der Kryptologie lernten sie die Kunst der Verschlüsselung, mit ihren verschiedenen Techniken wie der Skytale, einem Verschlüsselungsverfahren aus der Antike. Im Feld der Forensik war eine Gruppe den Tätern auf der Spur, nahm Fingerabdrücke und analysierte Blutspritzer am fiktiven Tatort.

Die JuniorAkademie NRW richtet sich an begabte und leistungsfähige Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 13 und 16 Jahren und wird vom Bildungsministerium gefördert. Jedes Gymnasium nominiert eine Schülerin oder einen Schüler für die Akademie. Weitere Plätze werden durch die Siegerinnen und Sieger der Landeswettbewerbe wie „Jugend forscht“ besetzt. In diesem Jahr besuchten 54 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die JuniorAkademie in Jülich. Das Programm bestand neben der Gruppenarbeit in Kryptologie, Forensik und Nanotechnologie vor allem aus Sport, Spielen und Musik. Neben der Akademie in Jülich wurden noch an drei weiteren Standorten in Nordrhein-Westfalen JuniorAkademien angeboten.