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"Dein Passwort hält 28 Trilliarden Jahre lang durch!"

Studierende informieren rund um das Thema Passwortsicherheit

"Oh nein, ich muss noch mein Passwort ändern", ruft Farras und läuft los. Irritiert schauen ihm Passanten hinterher. Denn Farras, nur mit einem Pyjama bekleidet, ist eben aus einem Bett gesprungen, das mitten in der Stadt am Elisenbrunnen steht. "Komm auch du zur Sache, Schätzchen", stimmt Aylin an, die noch immer im Bett liegt. Die Aufmerksamkeit der meisten Passanten ist ihnen damit sicher – und so soll es natürlich auch sein. Denn die beiden Schauspielschüler sind Teil der Kampagne "Passwortliebe – Komm zur Sache, Schätzchen".

Zwölf Studierende aus dem Studiengang Communication and Multimedia Design der FH Aachen hatten im Rahmen eines Multimediaprojekts die Aufgabe, eine Marketingkampagne über den verantwortungsvollen Umgang mit Informationen zu konzipieren und durchzuführen. Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt und das nutzten die Studierenden auch: Auf der Basis des zweideutigen Spruches entwickelten sie gleich eine ganze Reihe crossmedial vernetzter Maßnahmen, wie eine Homepage, ein Audiospot, eine nächtlichen Kreidespray-Aktion und eben die Betten-Aktion am Elisenbrunnen. "Manche denken, wir werben für eine Singlebörse, aber auch so kommen wir ins Gespräch und können unsere Kampagne erklären", erzählt die CMD-Studentin Lena. Ziel ist es dabei, das Bewusstsein und den Grad der Sensibilisierung im Umgang mit dem persönlichen Passwort zu erhöhen. Denn einer Umfrage zufolge wechselt fast jeder vierte Deutsche nie sein Passwort, mehr als ein Drittel verwenden für mehrere Online-Dienste dasselbe Passwort. Damit machen sie sich extrem verwundbar für Hackerangriffe. An einem Infostand wurden alle Interessierten von den Studierenden informiert und konnten direkt testen, wie lange ihr eigenes Passwort noch vor einem möglichen Hackerangriff geschützt ist. Von wenigen Stunden bis zu mehreren Trilliarden Jahren ist bei den Passwörtern alles möglich. Auf die Länge kommt es, so die gewonnene Erkenntnis, eben doch an.

"Die Aktion kommt gut an und weckt die Neugier der Menschen", freut sich Prof. Dr. Martin Wolf, der das Projekt betreut. Zum Glück, denn auch die Resonanz dieser Aktion fließt in die Endnote der Studierenden ein. Welche Note es sein wird, wollte Professor Wolf noch nicht verraten, "eine gute" wird es aber auf jeden Fall.