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Viel Lärm um drei Chinesen

Initiative EXTRARAUM macht auf knappen Wohnraum aufmerksam

Leise beginnt Fei Peng damit, sein Kontrabass zu spielen, alleine, mitten in der Rotunde des Elisenbrunnens. Dann stimmt Hue Fez Lz mit ihrer Conga an, kurze Zeit darauf lässt Liang Dong sein Marimbaphone erklingen. Ziemlich exotisch ging es am letzten Freitag am Elisenbrunnen zu. Die Initiative EXTRARAUM hat mit einem spontanen Konzert auf die Wohnungsnot insbesondere für ausländische Studierende aufmerksam gemacht.

Durch die doppelten Abiturjahrgänge und den Wegfall von Wehrpflicht und Zivildienst wird es für die Studierenden auch in Aachen eng: bezahlbare Wohnungen oder Zimmer zu finden, wird immer schwieriger. Studierende aus dem Ausland stehen dabei, bedingt  durch Vorurteile, besonders oft vor diesem Problem. Auf diesen Missstand macht EXTRARAUM, die gemeinsame Initiative der Stadt Aachen, der FH, RWTH, den ASten  und des Studentenwerks, mit den drei chinesischen Studierenden aufmerksam. Das spontane Konzert erinnert natürlich nicht zufällig an das alte Kinderlied "Drei Chinesen mit dem Kontrabass…". Mit einem Augenzwinkern möchten die Initiatoren der Kampagne an Vermieter appellieren, an Studierende aus aller Welt zu vermieten und sie nicht "auf der Straße sitzen" zu lassen. Die Drei blieben in der Rotunde nicht lange alleine, nach und nach kamen immer mehr Musiker der Kombo von "Full House", der Big Band der FH Aachen, hinzu und bewiesen gemeinsam, dass kulturelle Vielfalt eine Bereicherung ist.

Bei dem Publikum ist das spontane Konzert gut angekommen. Auch ihr Anliegen konnten die Initiatoren durch Flyer und Plakate deutlich machen. Die Abiturientinnen Christina und Justina kannten "EXTRARAUM" schon und sind von der Initiative überzeugt: "Bei uns ist gerade ein Zimmer frei geworden, das wir gerne an einen ausländischen Studierenden vermieten wollen", erzählen die beiden. Aber auch wer gerade nichts zu vermieten hat und kein Zimmer sucht, konnte das Konzert in der Rotunde einfach nur genießen.