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"Deutschland darf nicht nachlassen"

HRK-Präsident Prof. Hippler zu den neuen OECD-Bildungszahlen

Anlässlich der Veröffentlichung der OECD-Statistik "Bildung auf einen Blick" mahnt Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), den eingeschlagenen Kurs zur Förderung der Bildung konsequent fortzusetzen: "Deutschland hat bei der Studienanfänger- und der Abschlussquote gegenüber dem OECD-Durchschnitt aufgeholt. Dies ist angesichts der Bedeutung der Bildung für Deutschland, das wenig andere Ressourcen hat, eine gute Entwicklung." Erfreulich sei auch der deutlich gestiegene Anteil von Frauen, die ein naturwissenschaftliches Studium abgeschlossen haben. Differenziert betrachten müsse man jedoch die Ausgaben für Bildungseinrichtungen. Zwar liege Deutschland mit 10.200 US-Dollar pro Studierenden über dem OECD-Durchschnitt von 9.600 Dollar, der Rückstand zu den Spitzenreitern USA (23.100 Dollar) und Kanada (17.000 Dollar) bleibe aber beträchtlich: "Als Wissens- und Innovationsstandort müssen wir uns an den internationalen Spitzenreitern orientieren."

Überdies dürfe der Aufwuchs bei den Ausgaben pro Studierenden nicht über aktuelle Probleme hinwegtäuschen: Zum einen sei der laufende Hochschulpakt II nicht auskömmlich finanziert, zum anderen wollten einzelne Länder die Entlastungen, die sie künftig durch das stärkere Engagement des Bundes beim BAföG und bei der Finanzierung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen erhalten, lediglich zur Haushaltskonsolidierung nutzen. Das sei keine zukunftsweisende Mittelverwendung angesichts des internationalen Wettbewerbs um die besten Köpfe. Eine weitere Herausforderung bestehe in der vergleichsweise geringen Zahl von Kindern aus Nicht-Akademikerfamilien bei den Studierenden. Die Hochschulen haben hierzu bereits erfolgversprechende Konzepte entwickelt: Allein im Bund-Länder-Programm "Aufstieg durch Bildung" hätten insgesamt 260 Hochschulen Projektskizzen vorgelegt.