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Von der Klinge zum Plasma

Mikrowellenskalpell wird Projekt des Monats September

In der Industrie wird Plasma schon länger zum Bearbeiten von Oberflächen eingesetzt, zum Beispiel beim Schweißen. Plasma entsteht dann, wenn einem Gas kontinuierlich Energie zugeführt wird. Die Atome des Gases fungieren als Ladungsträger und können chemische und physikalische Reaktionen auslösen, die sonst nur bei sehr hohen Temperaturen erreicht werden können.

Prof. Dr. Holger Heuermann vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der FH Aachen entwickelt nun ein Plasmaskalpell für den chirurgischen Anwendungsbereich. Das Gas wird im Skalpell durch Mikrowellenenergie erhitzt und tritt an der Spitze des Skalpells als Plasmastrahl aus, der menschliches Gewebe schneidet. Dabei hat der Plasmastrahl entgegen dem herkömmlichen Skalpell klare Vorteile: Durch die Wärme werden die Blutgefäße an der Schnittstelle verschlossen und die Blutung gestoppt, der Heilungsprozess wird so beschleunigt.

Das Projekt "Mikrowellenjet als Skalpell für die Chirurgie" wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms "Forschung an Fachhochschulen" als Projekt des Monats September 2014 gewählt. Das BMBF stellt jeden Monat innovative Forschungsvorhaben vor, um Einblicke in die praxisnahen Forschungsaktivitäten der Fachhochschulen zu geben.

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