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"Eine Tagung, die zeigt, was möglich sein wird"

165 Fachleute diskutieren an der FH Aachen über das Thema Holzbau

Neue Methoden und Konzepte lassen das Interesse am Baustoff Holz spürbar ansteigen. Entsprechend groß war das Interesse an der Aachener Holzbautagung 2015, organisiert von der FH Aachen. Mehr als 165 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Tragwerksplanung, Bauingenieurwesen sowie Forst- und Holzwirtschaft diskutierten in der Aula Bayernallee zwei Tage lang über aktuelle Entwicklungen im Holzbau. Auch zahlreiche Studierende, die an der FH Aachen im Fach Holzingenieurwesen eingeschrieben sind, nutzten die Gelegenheit zum Meinungsaustausch mit den Fachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft. An der begleitenden Fachausstellung beteiligten sich 25 Unternehmen und Institutionen.

"Holzbau ist ein aktuelles Thema, wir sind damit am Puls der Zeit", sagte Prof. Dr. Michael Wulf, Prorektor für Hochschulentwicklung der FH Aachen, in seiner Begrüßung. Dies werde durch die gute Resonanz bestätigt. Er hob die interdisziplinäre Arbeit von Architekten und Konstrukteuren hervor und wünschte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Veranstaltung möge ihnen Inspirationen liefern und Gelegenheit zum Austausch bieten: "Dies ist eine Tagung, die zeigt, was möglich sein wird." Prof. Dr. Thomas Uibel vom Fachbereich Bauingenieurwesen begrüßte die Gäste in seiner Rolle als Vorstand des Aachener Freundeskreises der Holzingenieure e.V. (AFH). Er betonte, dass in diesem Jahr erstmals der AFH-Studienpreis für herausragende Leistungen im Studium vergeben werde. Erste Preisträger sind Aljoscha Ritter (Master Bauingenieurwesen) und Stefan Eberhard (Bachelor Holzingenieurwesen). Übergeben wurde der Preis von Prof. Uibel, Prof. Dr. Leif A. Peterson, Prof. Dr. Wilfried Moorkamp und Prof. Jörg Wollenweber.

Der Impulsvortrag kam vom Schweizer Holzbauexperten Hermann Blumer. Er selbst konnte nicht anwesend sein – ein gebrochenes Bein erlaubte es ihm nicht, den Weg nach Aachen auf sich zu nehmen. Per Videokonferenz wurde er live aus St. Gallen zugeschaltet, und seine Botschaft war trotz mehr als 500 Kilometern Distanz klar: Dem Baustoff Holz gehört die Zukunft. Er verwies darauf, dass durch die Kombination von Holz und Beton auch höchsten Brandschutzanforderungen Rechnung getragen werden könne: "Holz kann zukünftig beim Bau von Wolkenkratzern eingesetzt werden." Blumer zeigte auf, dass sich durch innovative Fertigungsmethoden gänzlich neue architektonische Ansätze realisieren lassen, die die Einsatzmöglichkeiten des Baustoffs Holz deutlich vergrößern. Ein Höhepunkt des zweiten Tages war der Vortrag von Helmut Maintz. Der Dombaumeister – selbst Absolvent der FH Aachen – stellte den Gästen vor, mit welchen Methoden die barocken Holzdachstühle des Aachener Doms saniert wurden.