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Architekten diskutieren über Zukunftsperspektiven der Berufsausbildung

FH Aachen ist Gastgeber des 34. Fachbereichstags Architektur

Das Architektur-Dekanat der FH Aachen war Gastgeber des zweitägigen Fachbereichstages Architektur. Vertreter fast aller deutschen Fachhochschulen versammelten sich hierzu im neuen Hauptgebäude der FH Aachen.

Seit 1999 treffen sich zweimal jährlich die Dekane der deutschen Architekturfachbereiche, um sich über den aktuellen Stand der jeweiligen Studiengangspolitik auszutauschen. Nach der Eröffnungsrede von Prof. Herbert Bühler (Vorsitzender fbta, FH Münster) und anschließenden Grußworten des Dekans der gastgebenden Hochschule, Prof. Horst Fischer, folgte Prof. Clemens Bonnens Bericht (Vorsitzender ASAP, Hochschule Bremen). Dabei sprach er unter anderem das letzte Sommertreffen der Ländervertreter in Barcelona an und wies auf die aktuellen mit Akkreditierungsverfahren verbundenen Probleme der Hochschulen im Studienfach Architektur hin. Durch festgelegte Standards und Normen muss ein bestimmtes Qualitätsniveau von Lehre und Studium an Hochschulen gewährleistet werden, damit die Studiengänge akkreditiert werden können.

Im Anschluss folgten die Berichte der einzelnen Hochschulen aus den anwesenden Bundesländervertretungen zu ihren Architektur-Studiengängen. Die teilnehmenden Mitglieder des fbta nannten aktuelle Zahlen, Tendenzen und Statistiken in Bezug auf das Architekturstudium. Für regen Diskussionsstoff unter den Teilnehmern sorgten vor allem die Probleme bei der Berufsanerkennung seitens Bundesarchitektenkammer, sowie den internationalen Unterschieden bei der Anerkennung. Auch wurde thematisiert, wie die Aufnahme in das Masterstudium für Studierende, die lediglich zufriedenstellende Leistungen vollbracht haben, geregelt werden sollte. Die Dekane erörterten, dass die Übernahme einer größeren Zahl von Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen durch die eigenen Hochschulen sinnvoll wäre.

Eine gemeinsame Besichtigung des Aachener Kaiserdoms mit anschließendem Abendessen im Ratskeller rundete den ersten Fachbereichstag Architektur ab.

Am zweiten Sitzungstag diskutierten die Architektur-Dekane der Hochschulen die Leitlinien zur Architektenausbildung der Bundesarchitektenkammer. Kritisch wurde das vorgelegte Musterarchitektengesetz aufgrund detaillierter Angaben über Studieninhalte und Creditpoints gesehen. Die Dekane sehen sich dadurch in ihrer Autonomie der Lehre stark eingeschränkt, zudem sind bereits akkreditierte Studiengänge in Gefahr.

Sie befassten sich auch mit internationaler Präsenzpolitik sowie mit dem Potenzial, das Forschung, Praxis und Promotionsstudium mit sich bringen können. Ein weiteres wichtiges Thema: die in Dresden zum 1. September 2018 geplante Fusion der Architektur-Fakultäten der Technischen Universität und der Hochschule für Technik und Wirtschaft, zumal derartige Zusammenschlüsse durch mögliche Leistungseinbußen kritisch bewertet werden.