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IT-Sicherheit im Auto weltweit

Kooperation der FH Aachen mit Interpol

Um die IT-Sicherheit in Automobilen (ISiA) zu verbessern und damit langfristig die Zahl der Diebstähle im Kfz-Bereich zu mindern, arbeitet die FH Aachen nun mit der internationalen Polizeiorganisation Interpol zusammen. Ziel der Kooperation ist ein Austausch von Daten und Statistiken zu der aktuellen Kriminalitätssituation. Das ISiA-Team der FH erhält damit Zugang zu anonymisierten Daten aus 190 Mitgliedsländern von Interpol.

Mit einer Brechstange und viel Geschepper werden schon lange keine Autos mehr aufgebrochen. Durch die zunehmende Vernetzung hat sich auch die Methode der Autodiebe geändert: Die Fahrzeuge werden nicht mehr aufgebrochen, sondern gehackt. "Alles, was in einem Auto elektronisch ist, lässt sich theoretisch auch manipulieren", weiß Prof. Dr. Michael Hillgärtner vom Lehrgebiet Fahrzeugelektronik und Elektromagnetischen Verträglichkeit. "So lässt sich zum Beispiel das Keyless entry-System relativ leicht manipulieren. Das Fahrzeug wird so lautlos geöffnet. Die Praxis zeigt, dass tatsächlich viele Autos auf diese Art gestohlen werden."

Das Team um Prof. Hillgärtner, Prof. Dr. Frank Hartung und Prof. Dr. Marko Schuba vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Prof. Dr. Günther Schmitz vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik möchte unter anderem herausfinden, wo und auf welche Weise Fahrzeuge gestohlen werden. "Da die Fahrzeuge mittlerweile direkt in Einzelteile zerlegt werden, ist es auch interessant zu wissen, wo diese am Ende landen", so Prof. Hillgärtner. Beim Sammeln dieser Daten hilft nun Interpol. Das ISiA-Team erstellt einen Fragebogen, der dann durch den Interpol-Hauptsitz in Lyon an alle weltweiten 190 Mitgliedsstaaten versendet wird. Durch den Zugang zu den anonymisierten Daten erhofft sich das ISiA-Team einen Überblick über die Kriminalitätssituation in Europa und weltweit. Die Informationen sollen im Idealfall aber auch zur Sensibilisierung der Autofahrer und -hersteller beitragen.

Das ISiA-Projekt wird vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung im Rahmen des Programms FH Struktur gefördert.