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Studieren mit Kind

Von der Kita entspannt in den Hörsaal

Die BWL-Studentin Nina Hauten meistert den Spagat zwischen Kindererziehung und Studium. Die FH Aachen bietet zahlreiche Unterstützungsangebote für junge Eltern an.

Nach der durchfeierten Partynacht bis mittags schlafen und sich dann am Nachmittag zur Vorlesung quälen: Für einige Studierende ist das kein seltener Tagesablauf. Bei der 26-jährigen BWL-Studentin Nina Hauten sieht ein "ganz normaler Tag" etwas anders aus. Für sie beginnt der Tag bereits zwischen sechs und sieben Uhr morgens. Um diese Uhrzeit steht sie auf und bereitet das Frühstück für ihre 4-jährige Tochter Mia vor. Anschließend werden die Sachen für die Kita gepackt, denn spätestens um halb acht muss sie dort angekommen sein. Dann geht es weiter zur Vorlesung. Um 14 Uhr holt Nina ihre Tochter von der Kita ab, danach geht es zum "Freizeitprogramm" auf den Spielplatz oder zum Schwimmen. Um 19.30 Uhr ist Schlafenszeit – zumindest für Mia. Auf ihre Mutter wartet dann nämlich noch ein "bisschen Haushalt".
 
Gleichstellungsbüro und AStA bieten Hilfe und Beratung an

Aber wie funktioniert das - ein Studium absolvieren und gleichzeitig den Alltag mit Kind bewältigen? Einige Studierende halten die Vereinbarkeit von beidem für schwer umsetzbar. Studentische Eltern zählen immer noch zu einer Minderheit an deutschen Hochschulen. Nina Hauten selbst jedoch hat sehr positive Erfahrungen mit diesem Modell gemacht. "Ich würde es immer wieder genauso machen, denn das Studium mit Kind bringt neben dem organisatorischen Mehraufwand auch sehr viele Vorteile mit sich", sagt Nina.  Unterstützung erfahren junge (werdende) Eltern an der als familiengerecht zertifizierten Fachhochschule an vielen Stellen. So bieten sowohl das Gleichstellungsbüro als auch der AStA neben Beratungssprechstunden und Elterntreffen auch konkrete Hilfestellungen beim Finden von Betreuungsangeboten oder bei finanziellen Fragen an. Außerdem gibt es flexible Prüfungsregelungen, zum Beispiel wenn das Kind oder die Eltern plötzlich krank werden. Auch das Absolvieren von Prüfungen trotz einer Beurlaubung ist möglich. "In den letzten Jahren hat die FH ihre Angebote deutlich ausgebaut", findet die Studentin. So gibt es inzwischen in jedem FH-Gebäude eine Wickel-Möglichkeit und spezielle "Eltern-Kind-Räume" sollen demnächst eine Rückzugsmöglichkeit bieten. Außerdem können sich Studierende beim AStA eine kostenlose "Goodie Bag" mit vielen hilfreichen Informationen und praktischen "Goodies" zum Thema "Studieren mit Kind" abholen. "Wenn es solche Hilfen damals schon gegeben hätte, hätte mir das sehr geholfen", meint die 26-Jährige. 

An einigen Stellen wünscht sie sich trotz aller Vorzüge noch ein bisschen mehr Flexibilität. So fänden viele Vorlesungen am späten Nachmittag statt, was sich für sie sehr schwierig gestalte, da die Kitas zu dieser Zeit geschlossen sind. Aus diesem Grund hofft Nina, dass mehr Dozenten ihre Vorlesungen - für junge Eltern zum Beispiel - passwortgeschützt auf Ilias zur Verfügung stellen oder mehr Veranstaltungen in den Vormittag verlegen würden, sodass auch sie eine Chance hätten, von der Vorlesung zu profitieren. "Im Moment bin ich die jüngste Mutter in der Kita meiner Tochter. Ich würde mir wünschen, dass sich noch viel mehr Studierende für ein Kind im Studium entscheiden. Für mich jedenfalls war es das größte Glück. Wäre ich in einem Job, hätte ich niemals so viel Zeit für Mia gehabt und die gemeinsam verbrachte Zeit möchte ich nicht missen."

Weitere Informationen zum Thema „Studieren mit Kind finden Sie auf der Seite des Gleichstellungsbüros und des AStAs der FH Aachen, sowie in der Online-Broschüre des AStAs.