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Pensionierte Praktiker im Baugewerbe feiern 50-jähriges Jubiläum

"Wir waren immer Menschen der Praxis, quasi Gestalter, und wir haben uns immer gut verstanden", erzählte Gunter Stegemann voller Elan und Optimismus beim 50-jährigen Absolvententreffen der damaligen Fachrichtung Baubetriebstechnik, heute der Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Aachen. Als einer der ehemaligen Kommilitonen des Abschlussjahrgangs 1965 organisierte der 75-Jährige das Programm für die Jubilare. Insgesamt dreizehn ehemalige Studenten sind an einem Novembernachmittag zusammengekommen, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Damals ging es unter den Studienkollegen stets sehr fröhlich zu. Sie selbst galten als die größten Praktiker unter den angehenden Bauingenieuren. Schon während der Studienzeit wendeten sie ihr gelerntes Wissen an. "Damals war es bei uns üblich, dass wir während der Semesterferien auf dem Bau gearbeitet haben, um uns das Studium zu finanzieren", berichtete der Organisator der Zusammenkunft. Sie verdienten gut, daher reichte das Geld für ein ganzes Semester.

Das erste Treffen gab es 1970. Seither finden mindestens alle fünf Jahre derartige Begegnungen statt, zuletzt im Jahr 2011. Zum aktuellen Wiedersehen brachten die meisten Teilnehmer ihre Ehefrauen mit. Während der Vorsitzende des Alumnivereins alfha.net, Dipl.-Ing. Bauingenieur Walter Kleiker, die pensionierten Bauingenieure durch das FH-Gebäude in der Bayernallee 9 führte, unternahm Marianne Kames mit den Damen eine Besichtigung des Aachener Doms. Am Abend trafen sich die Ehemaligen zum gemeinsamen Abendessen im Hotel Buschhausen. Auch ihr früherer Dozent der Abteilung Baubetrieb, Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Hintz, inzwischen 87 Jahre alt, schloss sich ihnen an.

Noch bis in die sechziger Jahre hinein hieß die Bildungsstätte für Bauingenieure Preußische Baugewerksschule und befand sich am Blücherplatz in der Nähe des Europaplatzes. Später zog die Bauabteilung in das damals neue Gebäude in der Bayernallee um. Gleichzeitig wurde die Institution in Staatliche Ingenieurschule umbenannt. Drei Fachrichtungen gab es an der Hochschule für Ingenieurwesen: Hochbau, Tiefbau und Baubetriebstechnik. Zu jener Zeit war Franz Josef Daniels der Hochschulleiter. Der Baudirektor war aber vielmehr unter dem Spitznamen "der kleine König" bekannt. "Herr Daniels hatte immer viel für uns Studenten getan, wir haben ihm für sein Engagement viel zu verdanken", erinnerte sich Gunter Stegemann. Die Atmosphäre unter den Studierenden sei vorbildlich gewesen. Die jungen Männer haben an vielen Exkursionen teilgenommen, wie zum Beispiel an einer Reise nach Mannheim und Heidenheim zur Firma Goldmann mit dem damaligen Semesterleiter und Baurat Hillenbrand.