Details

Zwei Kreuze für die Christuskirche in Heinsberg

Studierende der Architektur präsentieren ihre Entwürfe

"Ich bin unwahrscheinlich glücklich, dass sich so viele begeisterungsfähige junge Leute für die Christuskirche in Heinsberg engagiert haben", so Pfarrer Sebastian Walde bei der Präsentation von zwei neuen Kreuzentwürfen, die demnächst im Innenraum und Außenbereich seines Gotteshauses aufgestellt werden. 60 Studierende des Fachbereichs Architektur der FH Aachen des zweiten und dritten Fachsemesters haben in Dreierteams im Rahmen eines Wettbewerbs an unterschiedlichen Kreuzkonzepten gearbeitet. Das Ergebnis: 20 unterschiedliche Kreuzmodelle sind entstanden.

Unter Betreuung von Prof. Heike Matcha und Vertr.-Prof. Anke Fissabre erarbeiteten innerhalb einer Projektwoche im November 2015 die Bachelor-Studierenden der FH Aachen ihre Ideen. Nachdem die evangelische Christuskirche in Heinsberg im Zuge einer umfangreichen Sanierung durch den Architekten Ludwig Rongen zu einem modernen Passivhaus verwandelt wurde, hatte anschließend der Professor der FH Erfurt die Idee, einen Wettbewerb für angehende Architektinnen und Architekten durchzuführen. Die Aufgabe bestand darin, ein Kreuz für den Altarraum und ein Multifunktionsmöbel für den Eingangsbereich zu entwerfen. Nach einer Vorauswahl wurden die sechs besten Projekte im Rahmen einer Präsentation und anschließenden Ausstellung von einer Kommission in der Heinsberger Christuskirche Ende Januar bewertet. "Es war ein schöner, langer Abend und eine schwierige Entscheidung. Dass viele muslimische Studierende der FH Aachen mitgemacht haben, ist umso erfreulicher", sagte Pfarrer Walde. Die Jurymitglieder aus Priesterkollegium und Kirchbauverein haben sich für zwei Siegerkreuze entschieden.

Als Sieger in der Kategorie "Kreuz" gingen die Dreiergruppe von David Lange, Hannah Weiß und Jonas Wübbe sowie das Trio Christine Assenmacher, Alina Höffgen und Stella Jansen hervor. Das mit dünnen Betonplatten verkleidete Glaskreuz von den Drittsemestern Lange, Weiß und Lübbe wird im Altarraum stehen. Der Entwurf des Kunstwerkes ist an die biblische Zahl sieben angelehnt. Diese symbolisiert die Gesamtheit von Himmel und Erde. Im Kontrast zum Seitenschiff, das dem Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit gewidmet ist, soll der Entwurf für das Kreuz im Hauptschiff unter das Motto "Carpe Diem" gestellt werden. Auch der Preis für das beste Multifunktionsmöbel, das für den Stilleraum der Kirche vorgesehen ist, ging an die Studierenden. Das Kreuz vom zweiten Siegerteam ist aus Cortenstahl gefertigt und wird im Außenbereich des Sakralbaus seinen Platz finden, wo es insbesondere für Open-Air-Gottesdienste genutzt werden wird. Beide Entwürfe bekommen einen Sockel aus Beton auf Rollen. "Ich bin erstaunt über die professionelle Herangehensweise und Entwurfspräsentation der Preisträger, die sich allesamt erst im dritten Semester ihres Bachelorstudiums befinden. Die Auswahl der beiden Kreuze trägt dazu bei, den Innenraum mit dem Freiraum der Kirche besser zu verbinden", resümierte der Initiator des Projektes, Prof. Ludwig Rongen von der FH Erfurt, das Endergebnis. Besonders motivierend: Alle drei FH-Projekte werden auch realisiert.