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pro8-Wettbewerb gestartet

Praxistest für Studierende

Eine Lösung für ein echtes Problem aus der Berufspraxis finden: Darum geht es beim Wettbewerb pro8. In diesem Jahr stellt das belgische Unternehmen Faymonville die Aufgabe, bei der es um Produktionsabläufe und die Optimierung von logistischen Prozessen geht. Der Wettbewerb, an dem Studierende der Bachelorstudiengänge Maschinenbau, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen der FH Aachen teilnehmen, findet bereits zum neunten Mal statt. Eine Besonderheit in diesem Jahr: Neben Schülern aus der Aachener Region nehmen auch fünf Schüler des Robert Schuman Instituts in Eupen teil. "Die Teilnahme stellt ein Zeichen gelebter Kooperation mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens dar", so Projektleiterin Prof. Dr. Martina Klocke, die den Wettbewerb vor neun Jahren an der FH Aachen initiierte.

Beim pro8-Wettbewerb haben insgesamt 100 FH-Studierende sowie Schülerinnen und Schüler eine Woche Zeit, eine reale Aufgabe aus der Industrie zu bearbeiten. In diesem Jahr hat das mittelständische Unternehmen Faymonville, das individuelle Lösungen für spezifische Transportaufgaben im Schwerlastbereich anbietet, die Aufgabe gestellt. Ein Tätigkeitsschwerpunkt des Unternehmens ist die Montage von Aufliegern und Anhängern für Sondertransporte, Glastransporte und Transport von Beton-Fertigteilelementen. Dabei kommen Rampen zum Einsatz, die einer Belastung von bis zu 50 Tonnen standhalten können. Die an die Studierenden gestellte Aufgabe umfasst die Entwicklung eines Montagetisches für das Montieren dieser Rampen. Dadurch soll der Produktionsablauf so optimiert werden, dass ein Mitarbeiter die einzelnen Elemente in einer um etwa 100 Minuten geringeren Produktionszeit als bisher zusammenfügen kann. Bei der Montage einer Doppelrampe betrug die Produktionszeit etwa 270 Minuten. Auch ein Kostenrahmen wurde gesteckt: Die Gesamtkosten sollen 25.000 Euro nicht übersteigen.

Neben Fachwissen und Erfindergeist kommt es bei pro8 auch auf eine weitere wichtige Kompetenz an: die Teamfähigkeit. "Alle Teilnehmer müssen zu Beginn den Belbin-Test absolvieren, um herauszufinden, welche Teamrolle der Betreffende jeweils tendenziell einnehmen wird", sagt Prof. Dr. Klocke. So können ausgewogene Mannschaften mit unterschiedlichen Charakteren zusammengestellt werden. Bei pro8 lernen die Studierenden ergebnisorientiert in der Gruppe zusammenzuarbeiten. Dazu gehört auch, die Arbeitsergebnisse vorzustellen. Diese Präsentationen bereiten die Studierenden darauf vor, sich auch im Berufsleben überzeugend zu präsentieren. Die Präsentation des Lösungsansatzes entscheidet am Ende auch über die Platzierung des Teams.

Das pro8-Finale findet am 15. April statt. Zuerst wird die Jury die Abschlusspräsentation der Projekte bewerten. Ab 17 Uhr werden im großen Hörsaal in der Goethestraße 1 die Sieger gekürt und die Gewinnerteams bekannt gegeben.