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Die Neugier ist groß

Premiere für die Lange Nacht des 3D-Druckens

Neue Materialien und neue Prozesse ermöglichen es nicht nur, neue Produkte zu fertigen, sie erzeugen auch Neugier und eröffnen neue Perspektiven. Das 3D-Drucken (oder wissenschaftlicher: Rapid Prototyping) ist so ein Beispiel – wo man früher Einzelstücke mit großem Aufwand produzierte, füttert man heute einen "Fabber" mit 3D-Daten, der dann das gewünschte Produkt fertigt. Wie groß das Interesse an dieser Technologie ist, wurde bei der ersten "Langen Nacht des 3D-Druckens" deutlich. Das Goethe-Lab des Fachbereichs Maschinenbau und Mechatronik der FH Aachen hatte in die Info-Box im Ostviertel eingeladen. Bei Snacks und Drinks machten sich Besucherinnen und Besucher ein Bild von den Möglichkeiten des 3D-Druckens.

Seit 2010 arbeitet in der Goethestraße ein junges und technikbegeistertes Team aus etwa 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, studentischen Hilfskräften und Lehrbeauftragten an Themen rund ums 3D-Drucken. Beim 3D-Drucken werden Bauteile schichtweise aufgebaut, was enorme konstruktive Freiheiten ermöglicht. Dazu steht eine Vielzahl verschiedener Verfahren und Materialen zur Verfügung, die laufend verbessert oder erweitert werden. Durch die steigenden Verkaufszahlen der Endgeräte – der sogenannten Fabber – sind die Preise soweit gesunken, dass das Thema inzwischen auch für den alltäglichen Gebrauch interessant geworden ist.

Für die Premiere der Langen Nacht hatte das Team nicht nur unterschiedliche Drucker aufgebaut und in Betrieb genommen, sondern auch mit Musik (samt DJ AfricaMan Abbas) und Licht für eine loungeartige Atmosphäre gesorgt. Die Veranstaltung war ein Experiment – zum einen wegen des ungewohnten Formats, zum anderen wegen des Orts. Die Info-Box im Aachener Ostviertel ist im letzten Sommer gebaut worden, und sie hat eine ganz eigene Geschichte. Gefertigt wurde sie aus jenem Holz, das im Jahr 2013 für ein temporäres Architekturprojekt in Krefeld genutzt wurde. Unter dem Titel "MIES 1:1 – das Golfclub Projekt" hatte eine Kulturinitiative seinerzeit ein 1:1-Modell eines Entwurfs gebaut, den der in Aachen geborene Architekt Ludwig Mies van der Rohe im Jahr 1930 für den Bau eines Clubhauses für einen Golfclub angefertigt hatte. Der Golfclub wurde wegen der Weltwirtschaftskrise nicht gebaut, mit zahlreichen anderen Gebäuden sorgte Mies van der Rohe weltweit für Aufsehen, auch dank des Einsatzes von neuen Materialien und neuen Prozessen.