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Appell für nachhaltige Mobilität

Vortrag von Prof. Hebel beim Studium Generale

Heilsbringer oder Humbug? Die Diskussionen rund um das Thema Elektromobilität sind kontrovers, durch die geplante 4000-Euro-Prämie für Elektroautos sind sie zusätzlich angefacht worden. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Studium Generale" hat Prof. Dr. Christoph Hebel jetzt zum Thema "Elektromobilität – Die Chance für eine nachhaltige Mobilität in Aachen?" referiert und die Fakten in den regionalen Zusammenhang eingeordnet. Prof. Hebel lehrt und forscht am Fachbereich Bauingenieurwesen, er ist Geschäftsführender Direktor des FH-Instituts European Center for Sustainable Mobility (ECSM). Seine Arbeitsschwerpunkte sind Verkehrsplanung und –technik, aber auch Stadt- und Raumplanung.

Er machte den Zuhörerinnen und Zuhörern deutlich, dass das Thema Elektromobilität weit mehr Aspekte umfasst als nur Elektroautos. Letztlich gehe es darum, neue Konzepte für Mobilität zu entwickeln und die Verkehrsträger intelligent zu vernetzen. Dies betreffe nicht zuletzt die Infrastruktur, von Radschnellwegen über Mobilitätsstationen und Ladesäulen bis hin zu Apps, die den Nutzerinnen und Nutzer die besten Angebote in Echtzeit aufzeigen.

Hier liegen auch die Einflussmöglichkeiten von Städten und Kommunen – sie können die Rahmenbedingungen für moderne Mobilität schaffen und so zum Gesundheitsschutz für Bürgerinnen und Bürger beitragen. "Stickoxide zum Beispiel sind direkt vor Ort wirksam", betonte Prof. Hebel, die Senkung der Kohlendioxidemissionen hingegen sei in einem globalen Maßstab relevant. Auch sei ein Elektroauto nicht per se klimaschonend, vielmehr komme es darauf an, aus welcher Quelle der Strom stamme.

Prof. Hebel betonte, die steigende öffentliche Aufmerksamkeit rund um das Thema Elektromobilität habe zur Folge, dass der Bereich auch verstärkt Eingang in die Forschung gefunden habe. Er verwies etwa auf die "Nationale Plattform Elektromobilität". Der FH-Wissenschaftler erläuterte, dass am ECSM fachbereichs- und themenübergreifend geforscht werde.

Auch im Sommersemester 2016 veranstaltet der Career Service der FH Aachen die Vorlesungsreihe Studium Generale. Sie bietet informative Vorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen, die sich an Studierende aller Fachbereiche sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FH Aachen richten, aber auch an Gäste. Ziel der allgemeinverständlich aufbereiteten wissenschaftlichen Vorträge ist, den Blick über den Tellerrand des eigenen Fachgebietes zu weiten, die Kommunikation zwischen den Fachbereichen zu intensivieren und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern. Das Programm in der Übersicht:
•    "Die Migrationslage in der Euregio – Erfahrungen aus der Arbeit der Bundespolizeiinspektion Aachen", Knut Paul, Pressesprecher, Bundespolizeiinspektion Aachen, Montag, 18.4.2016, 17.15 Uhr
•    "Elektromobilität – Die Chance für eine nachhaltige Mobilität in Aachen?", Prof. Dr.-Ing. Christoph Hebel, Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Aachen, Montag, 2.5.2016, 17.15 Uhr
•    "Aktivhaus – effizient und suffizient und das auch noch konsistent", Prof. Dipl.-Ing. Jörg Wollenweber, Fachbereich Architektur der FH Aachen, Montag, 23.5.2016, 17.15 Uhr
•    "Digitale Zukunft erleben – Aachen 2025", Dr. Günter Bleimann-Gather, Vorstand TEMA Technologie Marketing AG, Montag, 6.6.2016, 17.15 Uhr