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Akkreditierungen leisten positiven Beitrag zur Studienqualität

Statement des LRK-Vorsitzenden und FH-Rektors Prof. Baumann

Erstaunt zeigt sich der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen, FH-Rektor Prof. Dr. Marcus Baumann, über eine Online-Petition, die Mathias Brodkorb, Wissenschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, und Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, ehemaliger Kulturstaatsminister, gegen die Akkreditierung von Studiengängen initiiert haben. "Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist viel Aufregung in die Debatte um die Akkreditierungen gekommen. Die Politik ist nun aufgefordert, bis Ende 2017 ein neues Akkreditierungssystem zu erarbeiten. Es ist nachvollziehbar, dass sich nun viele Akteure in diese Diskussion einmischen", erklärt Prof. Baumann.

Mit ihrem Beitrag lösen Brodkorb und Nida-Rümelin jedoch Unverständnis bei Prof. Baumann aus. "Man muss darüber diskutieren, wie Akkreditierungen organisiert werden sollen, und natürlich müssen die Vorgaben des Verfassungsgerichts umgesetzt werden. Dabei geht es vor allem um die Wissenschaftsnähe der Verfahren. Nun aber Akkreditierungen an sich in Bausch und Bogen abzulehnen, wie es Brodkorb und Nida-Rümelin tun, verkennt den positiven Beitrag, den Akkreditierungen für die Entwicklung der Hochschulen in den letzten Jahren geleistet haben. Diese Fundamentalkritik an den Akkreditierungen teilen wir als Fachhochschulen in NRW deshalb ausdrücklich nicht", so Prof. Baumann.

Er hebt hervor, mit den Akkreditierungen werde ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung von Studiengängen geleistet. "Die Überprüfung durch die Agenturen führt dazu, dass sich die Hochschulen sehr intensiv, ernsthaft und selbstkritisch mit den von ihnen angebotenen Studiengängen auseinandersetzen. Von einer Steigerung der Qualität der Lehre profitieren zuallererst die Studierenden. Darum ist ein solcher Blick von außen sinnvoll", meint Prof. Baumann. Zudem weist er darauf hin, dass die Akkreditierung insbesondere auch die Qualitätssicherung bei internationalen Kooperationen unterstütze: "Wir können unseren Partner-Hochschulen im Ausland sagen, dass ihre Angebote die Kriterien der Akkredi-tierung, also dieselben Kriterien wie unsere eigenen Angebote, erfüllen müssen. Auch das geht zugunsten der Qualität der Lehre." Für die Weiterentwicklung der Akkreditierung schlägt er einen Übergang von der Programm- zur Systemakkreditierung vor. „Mit der Systemakkreditierung werden die Qualitätssicherungssysteme in den Hochschulen in den Blick genommen und gestärkt. Das ist ein guter Weg, um den selbstkritischen Blick der Hochschulen auf ihre Studiengänge zu schärfen", erklärt Prof. Baumann.