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Eine Truhe für die Schätze

Architekturstudierende stellen Entwürfe für Tuchwerk-Archiv vor

Zukunft braucht Herkunft, und Herkunft braucht einen Ort, an dem man sich ihrer vergewissern kann. Der Verein Tuchwerk Aachen e.V. hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Erinnerung an die Geschichte der Tuchindustrie in Aachen wachzuhalten und zugleich deren Erforschung zu fördern. Elf Studierende des Fachbereichs Architektur haben jetzt im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten Pläne für einen Archivneubau des Tuchwerks präsentiert.

Vorgestellt wurden die Entwürfe auf dem Gelände der ehemaligen Tuchfabrik Becker in der Aachener Soers. Dort hat der Tuchwerk-Verein nach jahrelangem Ringen eine Heimat gefunden, dort wird bereits jetzt gezeigt, wie früher Tuche produziert wurden und wie die Menschen einst in den über 100 Tuchfabriken, Spinnereien und Färbereien arbeiteten. Zur Blütezeit gab es in der Aachener Tuchindustrie 15.000 Arbeitsplätze.

Der Verein hat sich nicht nur die Präsentation textilhistorischer Exponate zur Aufgabe gemacht, er will auch durch die Sammlung, Archivierung und Aufbereitung zur Erforschung der Geschichte beitragen. Dabei soll das ehemalige Kesselhaus der Tuchfabrik Becker eine zentrale Rolle spielen: Hier könnten ein Archiv mit Bibliothek und Lesesaal sowie ein Café entstehen – also sozusagen eine Truhe für die Tuchwerkschätze. Die Aufgabe für die angehenden Architektinnen und Architekten war, im Rahmen ihrer Abschlussarbeit ein Konzept für den Archivneubau zu entwickeln, das sich – so der Aufgabentext – "attraktiv und sinnvoll in das Erschließungs- und Nutzungskonzept der Gesamtanlage integriert". Es solle eine eigene Präsenz ausstrahlen, zugleich aber von durchdachter Angemessenheit in Bezug auf den Baubestand sein.

Elf Studierende des Fachbereichs haben sich in ihrer Bachelorarbeit dieser Aufgabe gestellt, betreut wurden sie von Prof. Dr. Anke Fissabre und Prof. Heike Matcha. Sie präsentierten ihre Entwürfe mit Modellen und Schautafeln inmitten der Textilmaschinen des Museums. Bei der Präsentation waren zahlreiche Gäste anwesend, die sich ein Bild von der Zukunft des Tuchwerks machen wollten.