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Klein, stark, leise

Range Extender "Made in NRW"

Ein großes Problem bei Elektromobilen ist ihre geringe Reichweite. Die Lösung: Ein sogenannter Range Extender - ein kleiner, sparsamer Verbrennungsmotor, der über einen Generator die Fahrzeugbatterie aufladen und so die Reichweite des Fahrzeugs je nach Fahrprofil deutlich um bis zu 100 Prozent erhöhen kann. Die Entwicklung eines solchen Range Extenders ist das Ziel des gemeinsamen Projekts von FH Aachen, Forschungszentrum Jülich und Industriepartnern, das vor kurzem an den Start ging. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das auf drei Jahre angelegte Vorhaben mit insgesamt rund einer Million Euro.
 
Von FH-Seite sind Prof. Dr. Josef Hodapp und Prof. Dr. Rolf Groß für die Umsetzung des Projektes verantwortlich. "In einem ersten Schritt haben wir mithilfe einer Methanol-Brennstoffzelle Strom in die Autobatterie eingespeist", sagt Prof. Groß. Mit rund 30.000 Euro sei dieser Brennstoffzellentyp derzeit jedoch noch viel zu teuer. Auch aus diesem Grund habe man sich gemeinsam mit Partnern aus der Industrie für die Entwicklung eines neuen Verbrennungsmotors entschieden.

Ein großes Problem bisheriger Range Extender ist ihre Größe und ihr Gewicht. Gemeinsam mit dem Forschungszentrum sowie den Firmen ECC Automotive (Eschweiler) und Entec (Essen) wollen die Forscher der FH Aachen in drei Jahren ein kleines, leichtes und kompaktes Aggregat bestehend aus Motor und flexiblem Generator entwickeln: Mit einem Gewicht von etwa 30 Kilogramm soll der Range Extender "Made in NRW" leicht zu handhaben sein und bei Bedarf schnell an ein Fahrzeug montiert werden können.

"Das Kooperationsprojekt ist eine tolle Möglichkeit, in Jülich in die E-Mobilität einzusteigen", so Groß. Auch für die FH-Studierenden sei das Projekt eine großartige Gelegenheit, praxisorientiert zu arbeiten und zu forschen. "Wir rechnen damit, dass bis zum Abschluss des Projektes bis zu 20 Abschlussarbeiten – allein an der FH – aus dieser Forschungsarbeit heraus entstehen werden", sagt Groß. Die für die Umsetzung des Projektes dringend notwendige Unterstützung bekommen die Forscher auch durch einen zusätzlichen wissenschaftlichen Mitarbeiter, der dank der Förderung eingestellt werden konnte. "Ohne eine solche Unterstützung wäre dieses Projekt nicht zu stemmen", so das Fazit des Professors.