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Roboter-Forschung am Tafelberg

Informatikstudenten unterwegs in Südafrika

Die Informatikstudenten Nicolas Limpert und Fabian Nicolai berichten über ihr Praxissemester an der University of Cape Town in Südafrika.

Es war ein atemberaubender Anblick, der sich den beiden Studenten Nicolas Limpert und Fabian Nicolai jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit bot. Ihr Arbeitsplatz befand sich nämlich inmitten einer der schönsten Regionen der Erde, direkt am Fuße des Tafelbergs in Kapstadt. Während viele ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen im Wintersemester vergangenen Jahres im kalten Aachen ausharrten, entschieden sich die beiden Informatik-Studenten der FH Aachen nach ihrer Bachelorarbeit, den Sommer zu verlängern und ihr verpflichtendes Praxissemester an der ältesten und renommiertesten Universität Südafrikas zu absolvieren: der University of Cape Town (kurz: UCT).

"Der Kontakt zur UCT kam durch Prof. Ferrein zustande, der selbst zwei Jahre dort gearbeitet hat", sagt Limpert. Die Idee hinter dem Praxissemester ist, das Wissen, das man sich im Studium angeeignet hat, bei der Arbeit für ein Unternehmen oder ein Institut in der Praxis anwenden zu lernen und so erste Berufserfahrungen sammeln zu können. So war es auch bei Nicolas und Fabian. Ihr Arbeitsplatz in Kapstadt war das "Robotics and Agents Research Lab" (RARL). Ihr Arbeitsauftrag: Die Weiterentwicklung einer kostengünstigen Version eines sogenannten "Rescue Robots" für maximal 500 Dollar. Kostengünstig deshalb, weil der Roboter zur Rettung von Menschen in gefährlichen Gegenden eingesetzt werden soll, in denen eine Beschädigung der Roboters nicht unwahrscheinlich ist. "Unsere Aufgabe war es, den Roboter mit der Software Robot Operating System (ROS) zu versehen, mit der wir auch in unserem Studium gearbeitet haben", erklärt Limpert.

Ein weiterer Höhepunkt ihres Auslandssemesters war die Teilnahme an der dreitätigen Konferenz "Robmech" an der Nelson Mandela Metropolitan University in Port Elizabeth. Dort boten die zwei Aachener Studenten einen Workshop zum Thema "Move it!" an, bei dem es um das – möglichst kollisionsfreie – Steuern eines Roboterarms ging. "Bei dem Workshop haben wir viele spannende Projekte kennenlernen dürfen, an denen die Wissenschaftler in Südafrika arbeiten, beispielsweise die Themen Unterwasserrobotik und Sonar-3D-Mapping", berichtet Fabian Nicolai. Nach der Konferenz ergab sich auch ein Besuch an der Stellenbosch University, wo die Aachener Studenten die Gelegenheit hatten, ihr Wissen im Bereich "Simulationen für den Küstenschutz" zu erweitern.

Neben der Arbeit für die UCT und der Konferenz in Port Elizabeth erkundeten die beiden Studenten auch ausgiebig ihre Umgebung. Sie fuhren die 800 Kilometer lange "Garden Route" von Kapstadt nach Port Elizabeth, streichelten Raubkatzen, beobachteten Pinguine, bestiegen den Tafelberg und sprangen – gesichert durch ein Bungeeseil –  von der 216 Meter hohen Bloukrans-Bridge. Erlebnisse, die die beiden wohl nie mehr vergessen werden. "Wir können jedem nur ans Herz legen, das Studium zu nutzen, um solche unvergesslichen Erfahrungen zu machen, denn diese sind nicht nur privat, sondern auch für das spätere Berufsleben von großem Nutzen", sagen die Studenten, die aktuell im Masterstudiengang Informatik an der FH Aachen eingeschrieben sind.