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Bericht über SMART-Projekt der FH

Beitrag im Newsletter Energiewende der BMWi

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) berichtet in seinem Newsletter Energiewende über das SMART-Projekt, das die FH Aachen gemeinsam mit Partnern aus der Industrie betreibt.

Es ist eines der größten Forschungsprojekte der FH Aachen: Bei SMART – oder in ganzen Worten "Scanning, Monitoring, Analyzing, Repair and Transportation" – geht es um die Wartung und Reparatur von Windenergieanlagen (WEA). Die FH-Forscherinnen und -Forscher haben einen Weg gefunden, wie man eine Kabine baut, die außen am Turm der Anlage hochklettert und die es erlaubt, Arbeiten in großer Höhe sicher und schnell auszuführen.

25 000 solcher Windräder stehen in Deutschland, sie erzeugen mittlerweile knapp zehn Prozent des Stroms. 116 Meter hoch ist eine neue Windkraftanlage im Durchschnitt, die Rotorblätter sind bis zu 65 Meter lang und bis zu 25 Tonnen schwer. Bei diesen Dimensionen und den daraus resultierenden Kräften nimmt es nicht wunder, dass der Unterhalt ein großes Problem für die Betreiber darstellt. "Sie müssen sich vorstellen: Bisher braucht ein Betreiber 30 windstille Tage, wenn er an einer Anlage arbeiten will", erläutert FH-Wissenschaftler Mohsen Bagheri, "mit unserem SMART-System wollen wir diese Zeit auf 5 Tage verkürzen."

"Es ist entscheidend, dass die Last richtig verteilt wird", sagt er, "nur so kann gewährleistet werden, dass der Kletterroboter den Turm auch wirklich hinaufklettern kann und die Windkraftanlage keinen Schaden nimmt." Die Klettermaschine verfügt über Raupenantriebe, die ringförmig um den Turm herum angebracht sind und die für den Vortrieb – oder besser gesagt den Auftrieb – sorgen. "Bei der Entwicklung des Antriebs hat Josef Schleupen sehr viel geleistet", betont der 54-Jährige, überhaupt sei das SMART-Projekt eine echte Teamarbeit der Kolleginnen und Kollegen in den Fachbereichen Luft- und Raumfahrttechnik mit Prof. Dr. Peter Dahmann als Projektleiter sowie Maschinenbau und Mechatronik mit Prof. Dr. Stephan Kallweit, verantwortlich für Mechatronik und Robotik. Im Jahr 2020 könnten dann die ersten SMART-Kletterroboter eingesetzt werden.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Vorhaben zweieinhalb Jahre lang mit rund 2,6 Millionen Euro.