Informationstechnik (IT) zählt heute zu den Selbstverständlichkeiten des Alltags und der Einfluss des Internets ist größer als jemals zuvor. Begriffe wie "Industrie 4.0" machen deutlich, welchen Stellenwert IT besonders in Unternehmen einnimmt. Damit verbunden sind enorme Potenziale – aber auch große Risiken. "Als wir in den 1970er Jahren studiert haben, haben wir noch Rechenschieber benutzt, auf Schreibmaschinen geschrieben und Tipp-Ex war eine echte Neuerung". Mit diesen Worten eröffnete Rektor Prof. Dr. Marcus Baumann den 1. Industrial IT Security Workshop vor knapp 100 Teilnehmern an der FH Aachen. Damit verdeutlichte Prof. Baumann, welche technischen Entwicklungen in den vergangenen Jahren stattgefunden haben und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Vor 20 bis 30 Jahren habe man davon nicht mal träumen können, so der Rektor.
Im Rahmen der 1. Industrial IT Security Tagung tauschten sich Studierende, Unternehmen und Behörden an der FH Aachen über die IT-Sicherheit von Industrieanlagen aus. Wenn Kriminelle sich die Möglichkeiten der modernen Informationstechnik zunutze machten, verursachten sie zum Beispiel mit Angriffen auf technische Infrastrukturen große Probleme und Schäden, betonte Prof. Baumann. "Die Aktivitäten der Teilnehmer dieses Workshops sind daher außerordentlich wichtig und ich bin froh und auch stolz darauf, dass wir an der FH Aachen darüber diskutieren können", so der Rektor weiter.
Das Programm des halbtätigen Workshops beinhaltete Beiträge sowohl von Vertreterinnen und Vertretern der IT-Unternehmen als auch der FH Aachen und der RWTH Aachen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der teilnehmenden Unternehmen @yet Industrial IT Security, Siemens, NTT Security, KPMG, Rhebo, Kisters und der ASYS Group teilten ihre Erfahrungen zu Themen wie IT-Sicherheit in Industrie 4.0, technische Sicherheit von speicherprogrammierbaren Steuerungen oder Cyber Angriffe auf Industrieanlagen.
An der FH Aachen ist IT-Sicherheit und IT-Forensik seit vielen Jahren ein wichtiges Thema, mit dem sich vor allem Prof. Dr. Marko Schuba und Hans Höfken vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik intensiv auseinandersetzen. In der Lehre wolle man Studierende aus den Bereichen Automatisierung und Informatik in gemeinsamen Veranstaltungen ausbilden, damit sie etwas über alle Aspekte der Sicherheit von Industrieanlagen lernen, sagte Prof. Schuba. Hierzu wird gemeinsam mit Prof. Ulrich Hoffmann und Norbert Voß, den Automatisierungstechnikern des Fachbereichs, die Lehrveranstaltung "IT-Sicherheit in Industrieanlagen" angeboten. "Es ist sehr wichtig, dass die Studierenden Grundkompetenzen in beiden Bereichen erwerben, dann sind sie für die IT-Sicherheit von Industrieanlagen als Fachkräfte besonders wertvoll", ergänzte Hans Höfken.