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Der Countdown läuft

COMPASS-2 startet voraussichtlich am 21. April in den Weltraum

Von der FH Aachen über Indien in den Orbit: auf diesem Weg befindet sich der Kleinsatellit COMPASS-2, nachdem er ein letztes Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Fünf Jahre lang haben sich die Beteiligten des Studierendenprojektes COMPASS aus dem Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen und die Projektpartner mit der Planung und Umsetzung des DragSail-CubeSat befasst. Voraussichtlich am 21. April 2017 wird der Satellit mit einer indischen PSLV Trägerrakete für die geplante Missionszeit von sechs Monaten in den Weltraum starten.

Der COMPASS-2 DragSail-CubeSat ist ein "TripleCube", er besteht also aus drei Würfeln und er ist insgesamt 10x10x34 cm³ groß. "Der Kleinsatellit hat ein 1,6 m² großes Segel, das am Ende der Missionszeit ausgefahren und entfaltet wird, um den Satelliten in eine Spiralbewegung in Richtung Erde zu bringen. Auf diesem Weg verglüht der Satellit am Ende in der oberen Atmosphäre vollständig", erklärt Prof. Dr. Marcus Baumann, Rektor der FH Aachen. So hinterlässt COMPASS-2 keinen Weltraumschrott, der ein Risiko für andere Objekte im Weltraum darstellen könnte. Das COMPASS-2-Projekt knüpft an die Erfolge seines Vorgängers COMPASS-1, der von 2008 bis 2012 vier Jahre lang aus dem Weltraum gefunkt hat, an, und es weiter optimiert. "Da wir andere Objekte nicht mit Weltraumschrott beeinträchtigen wollen, haben wir die Idee des DragSail aufgegriffen und in unseren Satelliten integriert", so der Projektmanager von COMPASS-2, Engelbert Plescher.

Es sei nicht alltäglich, dass eine Fachhochschule einen eigenen Satelliten baut, betont Prof. Dr. Peter Dahmann, Dekan des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik an der FH Aachen. "Man muss schon einiges dafür tun und braucht ein Umfeld, das die Entwicklung fördert", so der Dekan weiter. Das Tor in den Weltraum für COMPASS-2 sei die Kooperation mit dem EU-Programm QB50 gewesen, sagt Engelbert Plescher. In den Weltraum wird der Kleinsatellit von einer etwa 44 Meter großen Rakete, auf der neben zwei "großen" indischen Satelliten mehr als zwölf wissenschaftliche CubeSats, darunter COMPASS-2, sitzen, befördert. "Die Priorität für den Start der Rakete liegt auf den großen Satelliten, wenn diese bereit sind zu starten, wird der Starttermin festgesetzt. Zusammen mit dem Wetter kann das den Starttermin dann noch verzögern", betont Plescher. "Aber erstmal wird alles raumfahrtgerecht in den Aussetzmechanismus integriert, danach geht es für die CubeSats nach Indien zur Rakete. Dort warten wir gespannt auf den Tag Null, an dem er im Orbit ist."