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Die Mischung macht’s

Zweiter E-Learning-Workshop an der FH Aachen

Welche Rolle spielt das E-Learning für die Zukunft der Lehre? Mit dieser Frage beschäftigten sich jetzt 40 Dozentinnen und Dozenten beim zweiten E-Learning-Workshop der FH Aachen, organisiert von Prof. Dr. Martin Pieper vom Fachbereich Energietechnik. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass die neuen Medien eine sinnvolle, vielleicht sogar notwendige Ergänzung für die Präsenzlehre sind.

Die Mischung macht’s: Screencasts, interaktive Lernmodule, fernsteuerbare Labore und E-Prüfungen sind eine Bereicherung des Hochschulangebots. Sie ermöglichen es den Studierenden, den Lernstoff zu wiederholen und zu vertiefen, Übungen am heimischen PC zu absolvieren und individualisierte Lernpläne zu erstellen. Für Prof. Dr. Josef Hodapp, ehemaliger Dekan des Fachbereichs Energietechnik, ist E-Learning eine schiere Notwendigkeit, etwa wenn es die Partnerschaft mit der Universität in Meknès, Marokko, geht. Bereits jetzt bereiten die marokkanischen Studierenden sich in ihrer Heimat mit zehnminütigen Videomodulen auf ihren Aufenthalt in Deutschland vor. In Zukunft sind gemeinsame Praktika vorstellbar, bei denen Studierende in Jülich und Meknès gemeinsam an Versuchen arbeiten. Für Prof. Dr. Martina Klocke, die E-Learning-Beauftragte des Rektorats, ist ein gezielter Einsatz der vorhandenen Ressourcen entscheidend. Es gebe ein weit gefächertes Angebot im Bereich des E-Learnings, die Hochschule müsse sich auf umsetzbare und sinnvolle Lösungen konzentrieren.

Die Einführung innovativer digitaler Lehrvorhaben wird derzeit mit einem Fellowshipprogramm des NRW-Wissenschaftsministeriums und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft unterstützt. Prof. Pieper ist einer von zwei Professoren der FH Aachen, die für die Umsetzung ihrer Konzepte jeweils bis zu 50.000 Euro erhalten. Er will mit dem Fellowship seine in den letzten Semestern begonnenen Innovationen in der Mathematiklehre mit einem mehrstufigen Assessmentsystem vervollständigen.  Schlüsselprodukte der Innovation sind Aufgabenpools, die mit einem digitalen Lehrbuch verknüpft werden, sowie die Einrichtung eines elektronischen Prüfungsraumes.  Das Thema der elektronischen Prüfungen spielte dann auch eine wichtige Rolle beim Workshop. Dr. Jens Bücking von der Universität Bremen und Simon Graupe von der Leibniz Universität Hannover berichteten von ihren Erfahrungen mit E-Prüfungen und E-Assessments – in didaktischer, technischer und rechtlicher Hinsicht. Die Ausrichtung des Workshops war zugleich Teil des Fellowships, um die Erkenntnisse mit den Lehrenden der Hochschule zu teilen und über weitere Perspektiven zu diskutieren.

Für alle Lehrenden, die sich für das Thema E-Learning interessieren, werden im Rahmen des Projekts "Systematische Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre" (SQSL) zwei Workshops zu "E-Learning mit ILIAS" angeboten. Am Freitag, 28. April, geht es um Online-Übungsabgabe und Peer-Review mit ILIAS, das Thema am Freitag, 5. Mai, sind Frageformen, (Selbst-)Tests und Umfragen. Organisiert werden die Veranstaltungen von der lokalen Geschäftsstelle des Hochschuldidaktischen Netzwerks NRW (hdw-nrw).