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Die Tafel ist geblieben, und das ist auch gut so

Abschlusssemester 1967 der SIS feiert sein 50-jähriges Jubiläum

Manche Dinge ändern sich nie. So wird auch heute noch die Tafel als Medium in der Lehre an der FH Aachen eingesetzt. Vieles hat sich an der Fachhochschule jedoch in den letzten 50 Jahren verändert – nicht zuletzt der Name. So besuchten die Ingenieursschüler des Abschlusssemesters 1967 noch die Staatliche Ingenieursschule (SIS) Aachen. Da die Ingenieursschulen später in der FH Aachen aufgegangen sind, trafen sich die Flugzeugbau- und Triebwerksbauingenieure an alter Wirkungsstätte im FH-Gebäude in der Goethestraße. Dort begrüßte Prof. Dr. Peter Dahmann als Dekan des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik, der inhaltlich in der Nachfolge der SIS steht, dreizehn Absolventen, teilweise in Begleitung ihrer Frauen.

"Der vielleicht größte Unterschied zwischen uns und den heutigen Studierenden ist, dass wir Klasse waren", leitet der Absolvent Max Schörner das Treffen ein. Diese Formulierung wählt der Alumnus ganz bewusst und bezieht sich damit nicht auf die Qualität der Absolventen. Er meint es im wörtlichen Sinne, denn die ehemaligen Ingenieursschüler zählten zu den letzten Jahrgängen, die im festgelegten Klassenverbund studierten. Sie hätten noch einen festen Platz "in der Klasse" gehabt, und die Vorlesungen seien von Bauräten gehalten worden, da es dort keine Professoren gegeben habe, berichten die SIS-Absolventen rückblickend. Es sei auch noch sehr viel Wert darauf gelegt worden, dass die Regelzeit von sechs Semestern eingehalten wurde. Damit das Studium innerhalb dieses Zeitraumes erfolgreich beendet werden konnte, pflegten die Ingenieursschüler einen engen Kontakt miteinander. Sowohl bei der Arbeit in und für die SIS als auch beim vergnüglichen Bier im "Degraa" oder im "Althof" in Burtscheid nach Feierabend.

Beruflich sind die Absolventen in den vergangenen 50 Jahren seit dem Abschluss sehr unterschiedliche Wege gegangen. Doch egal, ob als Wirtschaftsingenieur, Lehrer, Professor im Maschinenbau, im Umweltschutz oder als Lufthansa-Bordingenieur, von der Ausbildung hätten alle Absolventen profitiert, sind sie sich einig: "Wer die Kombination Flugzeugbau/Triebwerksbau kann, der kann eigentlich alles."

Das war für die Absolventen ganz eng mit der Qualität der Lehrenden verbunden. Und darin sehen sie auch einen der entscheidenden Faktoren für den Erfolg, den die FH Aachen gegenwärtig hat. Mit großem Interesse folgten sie der Präsentation von Prof. Dahmann, in der die Absolventen einen Eindruck von den heutigen Studienbedingungen an der Fachhochschule erhielten. Neben vielen Unterschieden, im Vergleich mit ihrer Studienzeit, zeigten sich die Absolventen besonders von den zahlreichen Studiengängen in den unterschiedlichsten Fachbereichen überrascht. Nachdem sich die Alumni vor Ort in den Gebäuden der FH Aachen selbst ein Bild gemacht hatten, wurden noch einige Stunden zum gemeinsamen Austausch genutzt.