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Talente gesucht

FH und RWTH Aachen starten Kooperation beim Talentscouting

Um talentierte Jugendliche aus Nichtakademikerfamilien zu fördern, schicken die RWTH und die FH Aachen Talentscouts an Schulen in der Region. Dazu fand im SuperC am Aachener Templergraben die Auftaktveranstaltung zum Talentscouting-Programm an den beiden Hochschulen statt. Die Aachener Hochschulen werden vom Land für das Projekt von 2017 bis 2020 mit insgesamt 1,2 Millionen Euro gefördert. 

Über den Bildungsweg entscheiden hierzulande oft nicht Talent und Fähigkeiten, sondern familiäre Hintergründe: Während acht von zehn aller Akademikerkinder studieren, beträgt der Anteil bei Kindern aus Nichtakademikerfamilien nur zwei von zehn, so die 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes. Gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Svenja Schulze stellten gestern Vertreterinnen und Vertreter der RWTH und der FH Aachen ihr Projekt und das Talentscouting-Team vor. 

"NRW braucht alle Talente. Ich freue mich sehr, dass wir das erfolgreiche Pilotprojekt aus dem Ruhrgebiet auf ganz NRW ausweiten konnten. Für die sieben neu hinzu gekommenen Hochschulen stellt das Land zusätzlich acht Millionen Euro zur Verfügung. Gut investiertes Geld – denn Herkunft darf nicht über Zukunft entscheiden", sagte Wissenschaftsministern Svenja Schulze. 

Inzwischen haben fünf Talentscouts ihre Arbeit an den beiden Hochschulen begonnen. Vom Schuljahr 17/18 an werden sie an Schulen der Region – mit Unterstützung der Lehrkräfte – auf die Suche nach Talenten gehen. Konkrete Fragen zum Studienalltag beantworten sie dann bereits während der Schulzeit, ebenso wie Fragen zu Anforderungen in unterschiedlichen Studienfächern sowie zu Stipendien und Finanzierungsmöglichkeiten. Die Scouts begleiten ihre Talente in der Schulabschlussphase und unterstützen sie gegebenenfalls bei der Vorbereitung von Abschlussprüfungen. Auch während der Studieneingangsphase finden regelmäßig Treffen zur Klärung von Fragen statt. 

Das Talentscouting, entwickelt an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen, soll zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit führen. Im Herbst 2016 wurde das erfolgreiche Projekt aus dem Ruhrgebiet auf Hochschulen in ganz NRW ausgeweitet. Aktuell beteiligen sich 14 NRW-Fachhochschulen und Universitäten an dem Programm. Das NRW-Wissenschaftsministerium stellt dafür bis 2020 jährlich bis zu 6,4 Millionen Euro, insgesamt mehr als 30 Millionen Euro zur Verfügung.
 
Weitere Informationen erhalten Sie über www.talentscouting-aachen.de.