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Forscher aus der Euregio diskutieren über intelligente Biomaterialien

Tagung des „BioMiMedics“-Konsortiums am Campus Jülich der FH Aachen

Sie forschen an Biomaterialien, die sich von selbst im Körper abbauen: 35 Wissenschaftler von Hochschulen aus der Euregio Maas-Rhein haben bei einer Tagung des „BioMiMedics“-Konsortiums am Campus Jülich der FH Aachen ihre aktuellen Ergebnisse präsentiert und über mögliche Entwicklungen diskutiert.

In dem Projekt haben sich acht Forschungsgruppen aus der Euregio Maas-Rhein (Aachen, Lüttich, Hasselt, Maastricht) zusammengeschlossen, um „intelligente“ Biomaterialien für den klinischen Einsatz zu entwickeln. Mögliche Anwendungsbereiche sind die Wundversorgung, die gezielte Freisetzung von Wirkstoffen im Körper oder die Behandlung von Narbenbrüchen. Der Kernpunkt bei der Entwicklung dieser biodegradierbaren Biopolymere ist die Gewebeverträglichkeit. Um der Gefahr von Fremdkörperreaktionen – beispielsweise Entzündungen – vorzubeugen, verfolgen die Forscher bei der Entwicklung der neuen Biopolymere einen biomimetischen Ansatz: In die Kunststoffe werden Proteine oder DNA-Bestandteile eingebaut, die ohnehin im menschlichen Körper vorkommen und somit eine hohe Gewebeverträglichkeit sichern sollen.

Prof. Dr. Michael J. Schöning vom Institut für Nano- und Biotechnologien der FH Aachen begrüßte die Gäste am Campus Jülich. Weitere Beiträge – von synthetischen Polymeren über natürliche Baustoffe aus der Natur bis hin zu Analysetools und chip-basierten Nachweismethoden – lieferten Dr. Jagadeesh Malineni (RWTH Aachen), Benoit Clément, PhD, Prof. Christian Grandfils (beide Universität Lüttich), Sophie Michel, Nynke van den Akker, PhD (beide Universität Maastricht), Nick Smisdom, PhD, Prof. Dr. Thomas Cleij (beide Universität Hasselt), Sebastian Schusser (FH Aachen), und Daniel Molin, PhD (Universität Maastricht). Die Organisation der Veranstaltung lag in den Händen von Matthias Bäcker.

Für Prof. Schöning liegt die besondere Bedeutung der Tagung in der grenzüberschreitenden und interdisziplinären Verständigung: „Wir tauschen uns aus, um gemeinsam zu Forschungsergebnissen zu kommen, die in Zukunft in der Praxis angewandt werden und damit dem Wohl vieler Menschen dienen können.“

„BioMiMedics“ wird im Rahmen des europäischen Förderprogramms Interreg IV A gefördert. Es ist auf drei Jahre angelegt. Der regelmäßige Austausch der beteiligten Wissenschaftler und der Aufbau eines Netzwerks sind zentrale Bestandteile des Projekts. Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.biomimedics.org.