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Perspektiven für Preuswald

FH-Masterstudierende werden für ihre Konzepte ausgezeichnet

Das Wohngebiet Preuswald am Aachener Stadtrand hat nicht gerade den besten Ruf, obwohl die naturnahe Lage am Wald in unmittelbarer Nähe zur belgischen Grenze sehr attraktiv ist. Die ursprünglichen Planungen der 70er-Jahre sahen ein luxuriöses Wohngebiet vor, aktuell sieht die Bebauung aber eher trist aus. Zudem ist die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und öffentlichen Infrastruktureinrichtungen schlecht. Dennoch stiegen die Mietpreise kontinuierlich.

 

Der Umgestaltung dieses Viertels nahmen sich Masterstudierende vom Fachbereich Architektur der FH Aachen im vergangenen Jahr an und entwickelten ganzheitliche Konzepte, um den Stadtteil aufzuwerten. Der Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Marcel Philipp, ging bereits im Jahr 2010 auf den Landesvorsitzenden des Bundes Deutscher Baumeister (BDB), Thomas Kempen, zu, um gemeinsam einen entsprechenden Wettbewerb auszuloben. Der erste Preis wurde nicht vergeben, dafür wurde der zweite Preis doppelt verliehen. Einer der Zweitplatzierten ist FH-Student Stephan Fegers: Für die erfolgreiche Teilnahme erhält er 1250 Euro. Pia Röttger kann sich über den 3. Preis und 750 Euro Preisgeld freuen. Ankäufe im Wert von 250 Euro bekamen die Studierenden Eva Giebler und Annika Schausten zugesprochen. Betreut wurden die Arbeiten in einem Gemeinschaftsprojekt der Lehrgebiete Entwerfen / Wohnbau (Prof. Ulrich Eckey), Städtebau (Prof. Annelie Klasen-Habeney) und Konstruktion (Prof. Bert van Bunningen).

 

Stephan Fegers konzentrierte sich auf zwei Schwerpunkte in seinen Entwürfen. Anstelle des vorhandenen, aber vernachlässigten Grünbereichs schuf er eine grüne Mitte, die Gelegenheiten zum Flanieren und Spielmöglichkeiten für Familien bietet. Ein weiterer zentraler Bereich ist für kommerzielle Nutzung vorgesehen. Verbindungsstück für beide Teile ist ein Café. Eva Giebler legte besonderen Wert darauf, Farbe und Freiräume in das Viertel zu bringen. Das erreicht sie durch eine abwechslungsreiche Bepflanzung mit Obst- und Blumenwiesen sowie attraktive Treffpunkte wie Grillplätze und Volleyballfelder. Zudem sieht ihr Konzept ein Zusammenleben und -arbeiten von Jung und Alt vor. Die Bepflanzung könnte in das pädagogische Projekt des "grünen Klassenzimmers" integriert werden, in dem Kinder aus Schulen und Kitas ihren Stadtteil selbst verschönern.

 

"Der Preuswald hat eine Veränderung dringend notwendig", sagte der Oberbürgermeister. "Wir sind dankbar für die Denkanstöße der Studierenden. Ich bin gespannt, was wir davon konkret umsetzen werden."