Saskia Rouenhoff – Chromatophoria

Saskia Rouenhoff – Chromatophoria

Tiere wie der Oktopus, die bewusst ihre Farbe wechseln können, üben auf viele Menschen eine ganz besondere Faszination aus. So auch auf Saskia Rouenhoff: Mit ihrer Abschlussarbeit „Chromatophoria“ informiert sie nicht nur über den Farbwechselprozess beim Oktopus, sondern macht diesen mittels einer interaktiven Ausstellungsstation für alle Interessierten am eigenen Leib erlebbar.

Der Oktopus kann sein Aussehen mittels seiner Hirnaktivität bewusst und unbewusst beeinflussen. Dies verdankt er den sogenannten Chromatophoren, die Namensgeber für das Projekt wurden. Chromatophoren sind Pigmentzellen, die sich durch die Kontraktion kleiner Muskeln zusammenziehen oder weiten und so viele verschiedene Farben und Muster auf der Haut des Oktopusses erzeugen können.

Dieser Prozess inspirierte die Absolventin zu ihrer Abschlussarbeit: Sie erarbeitete eine interaktive Ausstellungsstation, deren Kernstück eine halbdurchsichtige Kuppel bildet, auf die ein Muster projiziert wird. Mittels eines Hirnströme messenden Headsets können Besucher, die unter der Kuppel stehen, das darauf projizierte, dynamische Muster nach ihrem Willen verändern und so den Farbwechselvorgang eines Oktopusses simulieren. Das Headset misst hierbei sowohl das Spannungs- als auch das Fokuslevel. Das Muster lässt sich also beispielsweise durch bewusste Entspannung mittels Meditation oder etwa durch das Konzentrieren auf eine knifflige Matheaufgabe verändern. Ergänzt wird die Ausstellungsstation durch mehrere Illustrationen, die die naturwissenschaftlichen Vorgänge hinter diesem Prozess genauer beleuchten.

Neben der Farbwechselstation umfasst das Projekt auch mehrere Ansätze für weitere interaktive Ausstellungsstationen zum Oktopus, zum Beispiel zu den Themen Anatomie der Tiere, Forschung oder Legenden rund um den Oktopus. Dargestellt wird das Ganze mittels eines Modells für einen Ausstellungsraum, bei dem das Überthema der Oktopus ist, es einzelnen Stationen zu den Unterthemen gibt und der zusätzliche Aquarien mit verschiedenen Oktopus-Arten enthält. Bei der Erstellung des Modells wurden außerdem Aspekte wie der Spannungsaufbau und die Besucherwege mit einbezogen.

Mit „Chromatophoria“ hat Saskia Rouenhoff eine spannende Ausstellungskonzeption geschaffen, die nicht nur unterhält, sondern zudem wissenschaftliche Erkenntnisse auf faszinierende und mitreißende Art vermittelt.