Inha University, 2023

Auf einen Blick

Wo & wann

  • Vollständiger Name der Gasthochschule: Inha University
  • Stadt, Land: Incheon, Südkorea
  • Homepage der Gasthochschule: https://eng.inha.ac.kr/eng/index.do 
  • Beginn und Ende des Auslandsaufenthalts: 17.02.2023 – 16.12.2023
  • Studiengang am Fachbereich 8: Wirtschaftsingenieurwesen
  • In welchem Fachsemester wurde das Auslandssemester durchgeführt: 7
  • Autor des Erfahrungsberichts: anonym 

Bewertungen

  • Qualität der Studieninhalte: 2,3
  • Studienbedingungen / Ausstattung der Gasthochschule: 1,0
  • Betreuung und Hilfe vor Ort: 2,3
  • Campus: 1,0
  • Verkehrsanbindung zum Campus: 1,0
  • Essensangebot auf dem Campus (Mensa, etc.): 2,0
  • Sportmöglichkeiten: 1,0
  • Freizeitangebote: 2,0
  • Bars / Discos / Nachtleben: 1,0
  • Wohnqualität / -kosten: 2,0
  • Kontakt mit Einheimischen: 1,3

Vorbereitungen

  • Warum haben Sie das Land Südkorea als Land für Ihr Auslandssemester ausgewählt? Mein Auslandsemester wollte ich gerne außerhalb Europas, in einem Land mit für mich neuer Sprache und Kultur, absolvieren. Daher war Südkorea für mich die perfekte Wahl. Des Weiteren hat mich die Geschichte sowie im Speziellen die Küche sehr fasziniert.
  • Wann haben Sie mit den Vorbereitungen begonnen? Nützliche Tipps oder weiterführende Infos zur Vorbereitung: Mit meinen Vorbereitungen habe ich ungefähr ein ¾ Jahr vor meiner Abreise begonnen. Die Vorbereitung des Auslandssemesters ist mit längeren Wartezeiten verbunden. In meinem Fall habe ich zwei Monate auf die endgültige Zusage der Inha University nach Abgabe meiner Unterlagen gewartet. Auch die Erstellung des sogenannten Learning Agreements, welches man benötigt, um sich Module in Deutschland aus Südkorea anerkennen zu lassen, ist recht zeitaufwendig. Besonders wenn man plant, sich viele Module anerkennen zu lassen, empfehle ich 2-3 alternative Fächer vorzubereiten, da die Fächerwahl an der Inha sich zuweilen, durch überlappende Zeiten oder der Änderung der Sprache von Englisch auf Koreanisch, etwas schwierig gestalten kann. Es empfiehlt sich außerdem, sich mit den gängigsten Apps vertraut zu machen.
    App-Empfehlungen:
    -  Naver Maps oder Kakao Maps, da in Korea Google Maps sehr schlecht funktioniert. Beide Apps bieten auch englische Sprache an.
    - Papago ist eine Übersetzungs-App, die mit Text, Sprache und Bildern sehr gut funktioniert. Besonders gut funktioniert die Übersetzung von Koreanisch auf Englisch.
    - KakaoTalk ist der Standard-Messenger in Korea – WhatsApp wird kaum genutzt
    - KakaoTaxi funktioniert wie Uber - man kann ein Taxi zu seinem Standpunkt bestellen und in der App das Ziel festlegen. Es ist auch möglich direkt bar beim Fahrer zu bezahlen. 
  • Wie läuft das Anmeldeverfahren? Ich habe mich für das Auslandssemester an der Inha University bei dem akademischen Auslandsamt der FH beworben und wurde bereits nach kurzer Zeit angenommen. Danach begann das Anmeldeverfahren an der Gasthochschule, welches zum Großteil durch das Hochladen der benötigten Dokumente auf dem Inha Portal geschieht. Die Dokumente sowie erklärende PDFs für die Anmeldung erhält man per E-Mail von dem International Office der Inha University. Für das Anmelden der Fächer gibt es ein eigenes Portal. In Korea gilt für diese Anmeldung, im Gegensatz zu Deutschland, das Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Es ist daher ratsam, sich möglichst direkt nach der Freischaltung des Portals für die gewünschten Fächer anzumelden. Auch hier erhält man wieder im Vorhinein Erklärungen per E-Mail. 
  • Welche Formalitäten waren vor Reiseantritt zu bewältigen? Für das Studium an der Inha benötigt man vor dem Beginn des Auslandssemesters eine Auslandskrankenversicherung. Für das Visum benötigt man das Certificate of Admission, mit dem man dann das Visum beantragen kann. Ich habe dies im Konsulat in Bonn gemacht. Der Prozess dauert nicht lange und das Visum kann dann selbst ausgedruckt werden.
  • Muss man Gebühren an der Gasthochschule zahlen? An der Inha University müssen keine Studiengebühren bezahlt werden. Allerdings ist zu beachten, dass die Inha University als Absicherung für die ansonsten anfallenden Kosten z.B. Wohnung oder Essen, eine Bankbescheinigung über das Vorhandensein von 5000 USD von einem selbst oder einem Bürgen benötigt.
  • Haben Sie ein Stipendium zur Finanzierung des Auslandsaufenthalts erhalten? Ja, das PROMOS Stipendium des DAAD.
  • Welcher Anreiseweg zur Gasthochschule ist zu empfehlen? Der Hin- und Rückflug hat um die 800 € gekostet. Ich bin von Brüssel über Warschau nach Incheon mit der Fluggesellschaft LOT geflogen. Vor Ort ist die einfachste Anreise zum Campus per Taxi vom Incheon International Airport, welche nicht viel länger als 30 Minuten dauert. Die Fahrtkosten belaufen sich auf ungefähr 20 €.

Vor Ort

  • Wo sollte man am besten wohnen und wie hoch sind die durchschnittlichen Wohnkosten? Es gibt vor Ort drei verschiedene Arten von Wohnungen, die einem Austauschstudenten zur Verfügung stehen.
    1.    On-Campus Studentenwohnheim:
    Die Universität besitzt insgesamt drei Studentenwohnheime. Die Austauschstudenten werden im 2nd Dormitorie untergebracht, welches sich direkt auf dem Campus befindet und das größte der 3 Wohnheime ist. In dem Wohnheim selbst gibt es Zweier - und Vierer Zimmer. Allerdings waren während meines Aufenthalts nur die Vierer-Zimmer verfügbar. Die Zimmer wurden bei mir nach Nationalität aufgeteilt, das heißt, ich war mit 3 anderen Jungs aus Deutschland auf einem Zimmer. Auf unserem Stockwerk waren des Weiteren auch nur andere Austauschstudenten bzw. internationale Studierende z.B. aus Indonesien, Usbekistan oder Kanada, was zu einer netten internationalen und multikulturellen Atmosphäre geführt hat. Jedes Stockwerk verfügt zudem über zwei Badezimmer mit je 6 Toiletten und 3 Duschen, sowie einem Gemeinschaftsraum mit Heiß- und Kaltwasserspender sowie einer Mikrowelle. Es gibt zudem ein kostenloses Fitnessstudio, einen 24/7 geöffneten Convenience Store, einen großen Waschraum, Billardtische und eine Mensa. Von Montag bis Donnerstag gilt im Wohnheim von 0:30 bis 5:00 Uhr eine Ausgangssperre. Man kann sich zwar abmelden, allerdings wird das Gebäude während der Zeit verschlossen und man kommt erst um 5:00 morgens wieder rein. Am Wochenende und während der Prüfungsphasen gilt diese aber nicht. Das On-Campus Studentenwohnheim kostet für das gesamte Semester knapp 850 € und ist damit die günstigste Wohnmöglichkeit vor Ort. Das Geld muss im Ganzen nach der ersten Woche im Wohnheim gezahlt werden. Die einfachste Möglichkeit, das Geld zu bezahlen, ist bei der Hana Bankfiliale auf dem Campus.
  • 2.    Off-Campus Apartments:
    Eine Alternative zum On-Campus Studentenwohnheim ist ein eignes kleines Off-Campus Apartment. Diese Apartments befinden sich meistens in der Nähe des Backgates der Uni und der Campus ist gut zu Fuß in 15 bis 20 Min zu erreichen. Die Wohnungen selbst sind meistens zwischen 15 und 20 Quadratmeter groß und verfügen über eine kleine Küche, Badezimmer, Waschmaschine, Schreibtisch und Bett. Anders als das Studentenwohnheim gibt es bei einem Off-Campus Apartment keine Ausgangssperre und das Einzelzimmer bietet mehr Privatsphäre. Dafür ist das Apartment mit 400 € - 500 € pro Monat auch deutlich teurer als das Studentenwohnheim.
  • 3.    Sonstiges:
    Als 3. Möglichkeit kann man sich auch ein Zimmer privat suchen. Hierbei empfiehlt sich z.B. Air BnB. Soweit ich gehört habe, waren die Zimmer meistens sehr gut und verhalten sich kostenmäßig als auch von der Entfernung zum Campus ähnlich wie die Off-Campus Apartments. 
  • Wie gestaltete sich die Wohnungssuche (gibt es evtl. dafür Ansprechpartner)? Bei dem On-Campus Studentenwohnheim als auch bei dem Off-Campus Apartment wird man bei der Organisation durch das International Office der Inha University unterstützt. Für das Studentenwohnheim wird die Organisation komplett übernommen und man muss bei der Bewerbung nur das Wohnheim auswählen. Beim Off-Campus Apartment stellt das International Office den Kontakt zum Vermieter her und unterstützt gegebenenfalls bei Fragen oder Problemen.
  • Wie hoch sind die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten? Meine durchschnittlichen Lebenshaltungskosten während meines Auslandssemesters waren ca. 400 € im Monat. Allerdings beinhalten die 400 € nicht die Wohnkosten und auch keine Ausflüge. Die größte Ausgabe während meines Aufenthalts in Südkorea war das Essen, da ich aufgrund der geringen Preise eigentlich meistens essen gegangen bin. 
  • Was ist billig/teuer? Teuer: Lebensmittel
    Das Einkaufen von Lebensmitteln im Supermarkt, besonders Obst und Gemüse, ist im Vergleich zu Deutschland deutlich teurer. Zwar gibt es immer wieder Angebote wie 1+1 oder 2+1, insgesamt lohnt es sich aber besonders für Obst bei den lokalen Märkten in der Nähe des Campus vorbeizuschauen.
    Billig: Essen gehen. Im Vergleich zu Deutschland ist besonders das Essen gehen sehr preiswert. Es lohnt sich daher kaum selbst zu kochen und gibt einem zusätzlich die Möglichkeit, die koreanische Küche gut kennenzulernen. 
    Öffentliche Verkehrsmittel wie U-Bahn und Bus sind preiswert und können mit der T-Money Card bezahlt werden. Die T-Money Card ist eine Prepaid Karte welche an jedem Convenience Store gekauft und aufgeladen werden kann. Taxis sind auch günstig und können über die Kakao Taxi App gebucht werden.
  • Klima / Situation vor Ort: Welche Kleidungsstücke oder andere Utensilien sollten mit in den Reisekoffer? Das Klima ist ähnlich zu Deutschland, mit dem Unterschied, dass es aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit etwas extremer ist. Daher empfiehlt sich, besonders im Winter warme Kleidung mitzunehmen.

Über die Gasthochschule

  • Beschreiben Sie kurz die Gasthochschule! Die Inha University liegt in Incheon, einer Stadt westlich von Seoul und mit 3 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt in Südkorea. Die Gebäude auf dem Campus selbst sind alle gut fußläufig zu erreichen. Die Hochschule wird zum Teil von Korean Air finanziert und hat daher ein paar ausrangierte Flugzeuge auf dem Campus stehen. Zudem gibt es auf dem Campus noch einen See, an dem man gut im Sommer sitzen kann. Die Inha University bietet viele verschiedene Studiengänge an und man trifft auf Kommilitonen aus den verschiedensten Fachbereichen.
  • Wie war insgesamt die Qualität der Lehrveranstaltungen? Die Qualität der Lehrveranstaltungen war zumeist sehr gut. Der Studienverlauf ist an sich recht entspannt, das Schwierigste ist die Fächerwahl, da wie oben bereits beschrieben, es manchmal Änderungen bei der Sprache geben kann. Die Professoren sind immer sehr nett und freuen sich, internationale Studierende in ihren Kursen zu haben.
  • Wie ist die Ausstattung der Gasthochschule? Die Ausstattung der Inha University ist sehr gut. Die Gebäude sind sehr modern und es gibt in jedem Gebäude ausreichend Räume zum Lernen. Auf dem Campus gibt es außerdem eine große Bibliothek, die, neben vielen Büchern, auch im Keller einen großen, 24/7 geöffneten Lernraum beherbergt. Auf dem Campus gibt es ein Schreibwarengeschäft, mehrere Convenience Stores, ein Fitnessstudio, mehrere Cafés und eine kleine Arztpraxis.
  • Gibt es irgendwelche Besonderheiten auf dem Campus oder irgendetwas, das erwähnt werden sollte? Auf dem Campus werden während des Semesters öfter mal kleine Konzerte oder Events veranstaltet. Diese kommen meistens von einem der vielen Studierendenvereine an der Inha University. Gegen Ende des Spring Semesters gibt es zu dem das sogenannte Festival, auf welchem, über eine Länge von drei Tagen, verschiedene koreanische Künstler auftreten. In meinem Semester war unter anderem der Sänger PSY den man für das Lied Gangnam Style kennt vor Ort. 
  • Wie viele Wochenstunden hatten Sie im Schnitt? Ich hatte pro Semester 5 Fächer, die Wochenstunden pro Fach liegen bei 3 Stunden. Ich hatte also 15 Wochenstunden. Dies lässt noch genügend Zeit zu Vor- und Nachbereitung der Fächer und auch noch genug Zeit, um das Land und die Leute besser kennenzulernen.
  • Hatten Sie persönlichen Kontakt zu den Professoren? Die Professoren stehen normalerweise immer bereit um Fragen, so gut es geht, zu beantworten und sind zudem sehr interessiert, wie man Korea und die Inha University findet und ob man sich wohlfühlt.
  • Gibt es spezielle Einführungskurse für Gaststudenten (oder z.B. eine Erasmus-Woche)? Zu Beginn des Semesters gibt es eine Einführungsveranstaltung für ausländische Studierende. Dort wird alles Wichtige besprochen von der nationalen Krankenversicherung, über die ARC (Alien Registration Card) bis zur richtigen Kurswahl. Zudem werden dort alle Ansprechpartner vorgestellt, an die man sich während des Semesters wenden kann.
  • Hatten Sie bestimmte Ansprechpartner an der ausländischen Hochschule? Der wichtigste Ansprechpartner für alles Organisatorische an der Inha University ist das International Office. Es unterstützt ausländische Studierende bei der Wohnungssuche, ARC, Versicherungen und allen anderen Fragen. Dort trifft man auch die Studenten des International Student Network (ISN), Sie stehen ebenfalls bei Fragen zur Verfügung. Bei dem ISN kann man zu Beginn des Semesters auch seine Student ID abholen. Während des Semesters organisieren die Mitglieder des ISN auch Events und einige Ausflüge zu Attraktionen in Incheon.
  • Wie ist die Verkehrsanbindung zum Campus? Was ist zu beachten? Die Verkehrsanbindung des Campus der Hochschule ist sehr gut. Es gibt sowohl mehrere Bushaltestellen als auch eine U-Bahn-Station in unmittelbarer Nähe zum Campus. Somit ist man in ungefähr 30 Minuten in Seoul.
  • Wie ist das Angebot an Sportmöglichkeiten auf dem Campus? Der Campus bietet ein großes Sportfeld mit drei Basketballfeldern, einem Fußballplatz mehrere Sportgeräte für z.B. Klimmzüge, ein Baseballkäfig und eine Laufbahn zum Joggen. Es gibt verschiedene studentische Vereine, welche einem die Möglichkeiten geben verschiedenste Sportarten zusammen mit anderen Studierenden zu machen.
  • Sind die Sportangebote kostenpflichtig? Die Geräte und Sportplätze auf dem Campus sind in der Regel für alle zugänglich. In manchen Fällen kann es aber sein, dass einige Anlagen wie z.B. der Baseball Käfig an einen Verein gebunden sind. Diese Vereine sind zum Teil kostenpflichtig. Über die genauen Kosten entscheidet aber jeder Verein selbst.
  • Sonstiges: ARC (Alien Registration Card):
    Die Alien Registration Card (ARC) ist ein Ausweisdokument, das jeder Ausländer benötigt einschließlich ausländischer Studierenden, die sich länger als 3 Monate in Korea aufhalten. Die Universität bietet während der Einführungswoche Unterstützung und detaillierte Informationen zur Beantragung der ARC, die entweder eigenständig oder über die Universität erfolgen kann. Wenn man sich für die erste Option entscheiden, ist die ARC etwa 10 € günstiger und man hat die Möglichkeit, die ARC möglicherweise schneller zu erhalten, indem man einen frühen Termin wählen. Allerdings muss dann der Termine mit dem örtlichen Einwanderungsamt selbstständig vereinbart werden und die fertige Karte eigenständig abgeholt werden. Aus diesem Grund bietet die Inha University die Möglichkeit einer Gruppenanmeldung an. Bei diesem Verfahren reicht man die Unterlagen online über die Universität ein, und nach Fertigstellung wird die ARC zum Campus geliefert. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch, dass es bis zu 2 Monate dauern kann, bis Sie die ARC erhalten, was für einige hinderlich sein kann, die zuvor im Semester außerhalb Koreas reisen möchten. Persönlich habe ich mich für die Gruppenanmeldung über die Universität entschieden. Obwohl der Prozess reibungslos verlief, habe ich meine ARC erst Anfang April erhalten. Dies war für mich jedoch in Ordnung, da ich nach dem Semester noch genug Zeit zum Reisen hatte.

Über die besuchten Lehrveranstaltungen an der Inha University

Bezüglich der Lehrveranstaltungen ist der größte Unterschied zu den meisten deutschen Hochschulen, dass es 2 Prüfungsphasen gibt. Die Midterms zur Hälfte des Semesters und die Final Exams in der letzten Uniwoche. Zum Großteil sind es schriftliche Prüfungen mit einer Dauer von 1h-1,5h, aber dazu können auch Hausarbeiten, Gruppenprojekte und Vorträge kommen. Dies hängt ganz von dem Professor und der Kursgestaltung ab. Wie dieser gestaltet ist, kann jedoch zuvor bei der Kursregistrierung in Form eines Kursplans online eingesehen werden. Da in Korea viel Wert auf Anwesenheit, Mitarbeit und mündlicher Beteiligung im während der Lehrveranstaltungen gelegt wird, setzt sich die Benotung der einzelnen Kurse aus mehreren Faktoren zusammen.

Ein Beispiel für einen meiner Lehrpläne: 
Midterm 15%, Final 15%, Anwesenheit 10%, Gruppenprojekt 50%, Abgaben 10%

Fächerbeschreibung und Bewertung

Spring Semester:

  1. ECO1101 Principles of Economics 1, 3 Credits (6 ECTS), Prof. Yun Myeong-Su:
    In diesem Fach werden die grundlegenden Prinzipien der Mikroökonomie vorgestellt. Der Prof. ist sehr nett und erzählt während der Vorlesung auch gerne aus seiner Zeit in Amerika. Allerdings ziehen sich die Vorlesungen meistens etwas und sind nicht unbedingt besonders abwechslungsreich gestaltet. 
  2. EEE3108 Sensor Engineering, 3 Credits (6 ECTS), Prof. Paikkyun Shin:
    Der Professor hat seinen Doktortitel in Deutschland gemacht und hat gerne mit mir, als deutscher Austauschstudent, vor und selten auch während der Vorlesung auf Deutsch gesprochen. Wer aber nicht volles Interesse an Sensoren und deren Technik hat, dem kann die Vorlesung zeitweise etwas eintönig vorkommen, für alle anderen kann ich den Kurs sehr empfehlen. 
  3. ENV3206 Environmental Energy Engineering, 3 Credits (6 ECTS), Prof. Jeon Kijoon:
    Nach meinem Sprachkurs war das mein Lieblingskurs in dem Semester. Der Hauptinhalt des Kurses besteht aus einem Gruppenprojekt, indem es um die Umrüstung eines Uni-Gebäudes auf Erneuerbare Energien geht. Das Projekt hat sehr viel Spaß gemacht, da der Professor die Studierenden sehr selbständig arbeiten lässt. Durch das Projekt hat man zudem gute Möglichkeiten mit Koreanern Kontakt zu knüpfen. Der Kurs besteht aus 2 Präsentationen bezüglich des Projekts und einem Final Exam. 
  4. Basic Korean, 3 Credits (6 ECTS), Prof. Ko Ja Yeon:
    Mein Lieblingskurs in diesem Semester war definitiv der Koreanisch-Kurs. An der Inha University gibt es drei verschiedene Schwierigkeitsstufen, aus denen man je nach vorhandenem Sprachniveau wählen kann. Sollte man vor Beginn des Semesters keinen Platz in einem der Kurse erhalten haben, ist das kein großes Problem. Man kann direkt eine E-Mail an die zuständige Professorin oder den zuständigen Professor senden und sollte am besten in der Einführungswoche persönlich auf das Problem ansprechen. Die Professorin war immer sehr nett und hilfsbereich.
  5. MEG2160 Dynamics 1, 3 Credits (6 ECTS), Prof. Howuk Kim:
    Das Fach Dynamics 1 ist am besten mit dem deutschen Modul Technische Mechanik 3 zu vergleichen. Der Professor ist sehr gut organisiert und bringt die Inhalte gut rüber. Das Fach besteht aus Vorlesungen, bei welchen der Stoff von der Tafel abgeschrieben werden muss und Rechenübungen, welche innerhalb der Vorlesungszeit stattfinden. Ich selbst habe das Fach gewählt, da ich es mir in Deutschland für das Modul TM3 anerkennen konnte. Unter diesen Umständen ist das Fach auch sehr zu empfehlen. Ansonsten ist es möglicherweise etwas zu aufwendig, da Dynamics 1 recht anspruchsvoll und damit zeitaufwendig ist.

Fall Semester:

  1. BUS2101 Financial Management, 3 Credits (6 ECTS), Prof. Choi Dong Hyun:
    Das Fach behandelt die Grundlagen der Unternehmensfinanzierung und besteht aus Vorlesungen sowie drei Abgaben. Das Fach ist alles in allen recht interessant. Der Professor ist sehr nett und ergänzt die Themen immer mit Beispielen aus der realen Welt.
  2. BUS2201 Organizational Behaviour, 3 Credits (6 ECTS), Prof. Chung HyunSun:
    Ein interessanter Kurs, der sich mit dem Verhalten von Menschen, als Individuen und innerhalb von Unternehmen beschäftigt. Die Professorin ist sehr nett und legt viel Wert auf den Austausch mit Studenten während der Vorlesung. Zudem gestaltet Sie die Vorlesungen sehr abwechslungsreich und lässt durch verschiedene Spiele z.B. Flüsterkette die Studenten Gruppendynamiken und Verhalten besser verstehen. Außer mir und drei Chinesen waren keine anderen Ausländer in dem Kurs, dies hat aber die Diskussionen aufgrund der unterschiedlichen Kulturen nochmals interessanter gemacht. Ein absolut empfehlenswerter Kurs, wenn man sich für das Thema interessiert und Kontakt zu koreanischen Studenten aufbauen möchte.
  3. BUS2501 Principles of Marketing, 3 Credits (6 ECTS), Prof. Daechun An:
    In diesem Kurs waren außer mir nur andere Ausländer, aber der Kurs war dadurch sehr interessant und spaßig gestaltet. Der Prof. hat sich gefreut, uns zu unterrichten und wir hatten neben den Klausuren und zwei Berichten auch zwei Präsentationen, welche sehr interessante Themen bzw. Aufgabenstellungen hatten. Ein absolut empfehlenswerter Kurs.
  4. MEG3286 General Design of Mechanical Engineering 2, 3 Credits (6 ECTS), Prof. Hyunchul Ju:
    Der Kurs war interessant gestalte. Neben der normalen Vorlesung auch einige Praktika als Teil seines Unterrichts integriert. Dadurch gab es eine gewisse Abwechselung und auch die Hiwis welche die Betretung der Praktika unterstützt haben, waren nett und immer hilfsbereit.
  5. NOE3306 Production System Engineering, 3 Credits (6 ECTS), Prof. Lee Jang Hyun:
    Obwohl der Kurs vom Naval Department angeboten wird, behandelt er hauptsächlich die Fertigungsverfahren und Produktionsketten, welche im Automobilbau angewendet werden. Fachlich war der Kurs sehr interessant und hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Leider hat der Professor, ohne vorherige Ankündigung und obwohl das Fach in Englisch ausgeschrieben war, die Vorlesungen meistens in Koreanisch gehalten und nur auf Nachfrage Themen in Englisch erklärt. Zwar war dies kein Problem, da sowohl die Unterlagen als auch die Klausuren auf Englisch waren, empfehlen möchte ich den Kurs aber nur, wenn man bereit ist, sich wirklich in das Thema einzuarbeiten.

Freizeitangebot

  • Welche Freizeitsportmöglichkeiten bietet der Studienort? Neben den Sportmöglichkeiten auf dem Campus selbst, gibt es direkt in der Nähe des Campus einen kleinen Park, welcher auf einem Hügel liegt. Dieser eignet sich gut für eine kleine Wanderung und bietet einen guten Ausblick über Incheon. Außerdem liegen vor Incheon auch einige Inseln mit Sandstränden.
  • Nennen Sie ein paar Sehenswürdigkeiten in der Stadt vor Ort! In Incheon gibt es eine Chinatown, welche aufgrund des Hafens der Stadt entstanden ist. Dort kann man traditionelles chinesisches Essen probieren und es gibt einen schönen Park direkt vor Ort. Außerdem kann ich Wolmido Island sehr empfehlen. Dabei handelt es sich um ein Viertel direkt am Wasser, wo es z.B. eine kleine Kirmes gibt. Dort kann man auch viele Restaurants finden.
  • Welche touristischen Attraktionen im weiteren Umland sollte man besucht haben? Auf jeden Fall ist Seoul immer einen Besuch wert. Dort gibt es jede Menge zu sehen und auch das Nachtleben ist sehr empfehlenswert. Seoul liegt nicht weit von Incheon und ist problemlos per U-Bahn oder Bus zu erreichen. Busan im Süden von Südkorea kann ich auch nur empfehlen. Die Atmosphäre ist sehr schön und besonders die Lage direkt am Meer ist großartig. Im Osten der koreanischen Halbinsel liegt Sokcho, dort gibt es tolle Gebirge und man kann gut wandern gehen.
  • Gibt es erwähnenswerte Restaurants, Bars oder Museen in der Nähe? Wohin geht man abends und was ist zu empfehlen? Besonders im Backgate des Campus findet man viele großartige Bars und Restaurants. Dort ist für alle Geschmacksrichtungen etwas dabei. Meine Lieblingsbar war das Hands Up.
  • Gibt es Besonderheiten, die bei der einheimischen Küche zu beachten sind? Die koreanische Küche fand ich sehr lecker. Ich habe viele neue, unbekannte Sachen probieren können. Grundsätzlich ist die Küche sehr fleischlastig, daher kann es recht schwierig werden, wenn man sich vegetarisch oder vegan ernähren möchte. 
  • Gibt es besondere Gebräuche/Sitten bei den Einheimischen oder irgendwelche Tabus? In Korea spielen das Alter (wer ist älter) als auch der soziale Rang (wer ist im höheren Semester) eine wichtige Rolle. Allerdings sind Ausländer von diesen Normen in der Regel ausgenommen. Eine andere Besonderheit ist, dass in U-Bahnen und Busen nicht gesprochen und wenn nur geflüstert wird. Koreaner schätzen Ruhe in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Schlussbetrachtungen - Fazit

  • Wie bewerten Sie Ihren Auslandsaufenthalt insgesamt? Insgesamt bewerte ich meinen Aufenthalt an der Inha University in Incheon, Südkorea als sehr gut. Der Aufenthalt hat mir neue Möglichkeiten aufgezeigt und ich habe viele neue, schöne Eindrücke sammeln können.
  • Haben Sie den Zeitpunkt für Ihr Auslandssemester richtig gewählt? Der Zeitpunkt war meiner Meinung nach richtig gewählt und besonders nach der Corona-Pandemie war ein komplettes vor Ort Studium wieder sehr schön.
  • Höhe- und Tiefpunkte des Aufenthalts? Ein Höhepunkt während meines Aufenthalts waren die Ausflüge nach Seoul, Busan, Jeju Island und die DMZ. Einen wirklichen Tiefpunkt gab es während des Semesters nicht.
  • Haben Sie neue Freunde gefunden? Was wird unvergessen bleiben? esonders in der Exchange Student Community habe ich viele neue Leute aus unterschiedlichen Ländern kennengelernt und auch gute Freunde gefunden. Auch Koreaner habe ich kennengelernt. Ein Highlight waren sicherlich die verschiedenen Ausflüge, die man zusammen unternommen hat. 
  • Wie kamen Sie mit der Landessprache zurecht? Gibt es 1-3 Begriffe, die Ihnen spontan einfallen, wenn Sie an Ihren Auslandsaufenthalt zurückdenken? Die koreanische Sprache ist recht anders als die deutsche. Das Alphabet ist zwar sehr schnell zu erlernen, dafür ist aber die Grammatik etwas anders als im Deutschen oder Englischen. Zwei wichtige Begriffe sind:
    안녕하세요 (annyonghaseyo) – Hallo
    감사합니다 (gamsahamnida) – Danke
    Koreaner freuen sich immer sehr, wenn man ein paar grundlegende Worte kann und sind immer sehr unterstützend bei Fragen.
  • Welchen Rat möchten Sie anderen Studierenden Ihres Studiengangs mit auf den Weg geben, die sich für ein Auslandssemester an dieser ausländischen Hochschule entscheiden? Ich empfehle, einem Studenten Sportverein an der Uni beizutreten. Das ist eine sehr gute Möglichkeit, Kontakte mit Koreanern außerhalb der Vorlesungen zu knüpfen. Ansonsten sind sowohl Azit als auch Inhamate beides Studentenvereine, wo es nur um das Kennenlernen von Koreanern und Ausländern geht sehr zu empfehlen.

Fotos vom Auslandssemester