Missouri University of Science and Technology, 2010-2011

Auf einen Blick

Wo, wer, wann

Vollständiger Name der Gasthochschule: Missouri University of Science and Technology (MST)
Stadt, Land: Rolla, MO, USA
Homepage der Gasthochschule: www.mst.edu
Autor des Erfahrungsberichts: Martin Savoir
Studiengang  an der FH Aachen: Maschinenbau, Fachbereich 8
Beginn und Ende des Auslandsaufenthalts: 03.08.2010 - 28.06.2011
Das Auslandssemester wurde durchgeführt im: Fachsemester 7 und 8

Bewertung:

  • Qualität der Studieninhalte: 2,0
  • Studienbedingungen / Ausstattung der Gasthochschule: 1,3
  • Betreuung und Hilfe vor Ort: 1,0
  • Campus: 1,3
  • Verkehrsanbindung zum Campus: 1,3
  • Essensangebot auf dem Campus (Mensa, etc.): 2,0
  • Sportmöglichkeiten: 1,0
  • Freizeitangebote: 2,3
  • Bars / Discos / Nachtleben: 3,0
  • Wohnqualität / -kosten: 2,3
  • Kontakt mit Einheimischen: 1,0

Vorbereitungen

  • Wann haben Sie mit den Vorbereitungen begonnen? Oktober 2009
  • Wie läuft das Anmeldeverfahren und welche Unterlagen werden benötigt? Die Bewerbung geschah über das Magellan-Netzwerk. Neben einigen anderen waren die wichtigsten Bewerbungsunterlagen das Sprachzeugnis und ein Nachweis der Bank über die finanzielle Absicherung (Bank Statement). Nach der Zusage der Hochschule wurden mir die notwendigen Unterlagen zugesandt, um das Visum für den Aufenthalt zu beantragen. Dabei wurde ich von Frau Brinker vom Akademischen Auslandsamt unterstützt.
  • Verlangt die Gasthochschule einen Sprachtest? Ja, DAAD Sprachzeugnis. Informationen: www.spraachen.org
  • Nützliche Tipps oder weiterführende Infos zur Vorbereitung: Es ist ratsam, frühzeitig mit den Vorbereitungen zu beginnen, um alle Unterlagen fristgerecht einreichen zu können. In meinem Fall waren zehn Monate vor Reiseantritt mehr als ausreichend. Neben den die Hochschule betreffenden Vorbereitungen müssen auch die Dinge des täglichen Lebens im Vorfeld geklärt werden (Anreise, Wohnung, Bankgebühren im Ausland, etc.). Kümmert man sich rechtzeitig um diese Dinge, ist es wahrscheinlicher, die für sich beste Lösung zu finden. Die Vorbereitung war sehr umfassend und würde hier im Detail den Rahmen dieses Berichts sprengen.

Formalitäten

  • Muss man Gebühren an der Gasthochschule zahlen? Die allgemeinen Studiengebühren werden weiter an der FH Aachen und nicht am Austauschinstitut bezahlt. Es fallen jedoch kursspezifische Gebühren an.
  • Haben Sie ein Stipendium zur Finanzierung des Auslandsaufenthalts erhalten? Nein.
  • Welcher Anreiseweg zur Gasthochschule ist zu empfehlen? Wie hoch sind ca. die Reisekosten? Für die Flugverbindung geben Reisebüros und Online-Suchmaschinen gute Auskunft. Ich habe etwa 1200 Euro für Hin- und Rückflug bezahlt (zusammen). Am Zielflughafen in St-Louis hat die Hochschule einen Shuttleservice für 50$ US angeboten. Das war die günstigste Verbindung.
  • Mussten Sie eine zusätzliche Krankenversicherung abschließen? Wenn ja, welche und zu welchen Kosten? Ja. Informationen unter www.eatnastudenthealth.com und direkt über die Hochschule zu bezahlen. Für meinen Aufenthalt (1 Jahr) habe ich ca. 1200$ US bezahlt. Als Austauschstudent ist man verpflichtet, diese Versicherung abzuschließen.
  • Sind weitere Versicherungen notwendig? Ich habe keine weiteren Versicherungen abgeschlossen.

Vor Ort

  • Welche Formalitäten sind nach der Ankunft zu erledigen? Es müssen einige Formalitäten erledigt werden. Man meldet sich beim „Office of International Affairs“. Dort wird man einem Berater zugeteilt. Dieser geht alles mit einem durch und ist der Ansprechpartner für den gesamten Aufenthalt. Wenn man alle Unterlagen mitbringt, die einem vorher schriftlich mitgeteilt werden, sind die Formalitäten in kurzer Zeit erledigt.
  • Wo sollte man am besten wohnen und wie hoch sind die durchschnittlichen Wohnkosten? Ich habe in „Collegiate Station“ gewohnt. Dies ist ein sehr gepflegtes, möbliertes Wohnheim ausschließlich für Studenten. Der Fußweg zum Campus beträgt ca. 10min.  Dafür war es mit ca. 550$ US Monatsmiete die teuerste Variante. Zudem gelten die Mietverträge für ein ganzes Jahr. Wegen Umbaumaßnahmen war es nicht möglich, eine Unterkunft im Studentenwohnheim der Universität zu bekommen.
    Andere Mietwohnungen oder Wohngemeinschaften können durchaus eine günstige Alternative sein. Es ist jedoch schwierig, ohne Kontakte vor Ort an diese Informationen zu kommen. Hier helfe ich gerne aus. Die Ansprechpartner der Hochschule konnten mir nur bedingt weiterhelfen.
    Ich konnte beobachten, wie einige Austauschstudenten zunächst in Motels blieben und dann vor Ort erfolgreich und zeitnah eine Wohnung gefunden haben.
  • Wie hoch sind die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten? Ich habe nicht den Preis für ein Pfund Butter mit deutschen Preisen verglichen. Rückblickend habe ich für Lebensmittel im Monat in etwa das gleiche wie in Deutschland ausgegeben.
  • Wie sind die Einkaufsmöglichkeiten? Es gibt mehrere Supermärkte und Fachhändler im Ort, die alle Bereiche abdecken. Die Wege sind jedoch weit und abhängig von der Wohnlage nicht zu Fuß zu erreichen. Die amerikanische Offenheit hat jedoch dazu geführt, dass ich immer eine Mitfahrgelegenheit hatte, wenn ich eine brauchte (auch kurzfristig). Außerdem gab es mehrmals wöchentlich ein Shuttle vom Campus aus (habe ich nie nutzen müssen).

Über die Gasthochschule

  • Beschreiben Sie kurz die Gasthochschule! MST war früher eine Bergbauschule und hat den Schwerpunkt aus der Tradition heraus im technischen Bereich. Alle Fachbereiche befinden sich auf einem gemeinsamen Campus mit Verwaltung, Bibliothek, Werkstätten und Mensa. Andere Einrichtungen wie Sportscenter, Krankenstation und Buchhandlung befinden sich in unmittelbarer Nähe.
  • Wie war die Qualität der Veranstaltungen? Die Qualität der Lehrveranstaltungen war sehr gut. Durch kleine Klassen war eine intensive Betreuung möglich. Die eher schulische Gestaltung der Lehrveranstaltungen (Hausaufgaben, Anwesenheitspflicht, mehrere Klausuren im Semester) hatte ein kontinuierliches Lernen zur Folge. Dafür war es schwieriger, sich Auszeiten für Ausflüge zu nehmen.
  • Wie ist die Ausstattung der Gasthochschule? Die Ausstattung der Gasthochschule ist sehr gut. Im Besonderen trifft dies auf die Werkstätten und Labore zu. Hier wird mit modernen Maschinen gearbeitet. Aber auch die Ausstattung der Unterrichtsräume erfüllt einen modernen Standard.
  • Wie sind die Öffnungszeiten auf dem Campus, wie sind die Bibliotheken, gibt es Skripte zu den Vorlesungen? Die Bibliothek ist gut strukturiert. Es gibt Ruheräume, Seminarräume und eine Cafeteria.  Die Mitarbeiter helfen engagiert bei Recherchen und die Öffnungszeiten passen sich dem Hochschulgeschehen an (kürzer in den vorlesungsfreien Zeiten, bis Mitternacht vor den Examen). Selten gibt es Skripte zu den Veranstaltungen. Üblicherweise gibt es unterrichtsbegleitende Bücher. Diese sind nicht in der Bibliothek erhältlich und müssen gekauft werden.
  • Wie viele Wochenstunden hatten Sie im Schnitt? Ich hatte 12 Unterrichtsstunden pro Woche. Dafür gab es 12 credit points. Bewertet wurde absteigend von A bis F.
  • Haben die Professoren Sie gut auf Prüfungen vorbereitet? Erhielten Sie von ihnen auch Hilfe außerhalb der Veranstaltungen? Die Betreuung durch die Professoren war sehr gut. Es gab Sprechstunden und die Prüfungsvorbereitung im Unterricht war sehr intensiv. Außerdem wurden freiwillige Übungsstunden angeboten.
  • Gibt es spezielle Einführungskurse für Gaststudenten? Ich habe am ganz normalen Unterricht teilgenommen. Einführungskurse sind mir nicht bekannt.
  • Was ist bei der Ausstellung des Zertifikats an der ausländischen Hochschule zu beachten? Hier muss nichts beachtet werden.
  • Wer war Ansprechpartner an der ausländischen Hochschule? Susan Potrafka
  • Was gefiel Ihnen am Campus gut / nicht so gut? Der Campus war sehr gepflegt mit schönen Grünanlagen. Bei gutem Wetter haben die Verbindungen immer für Unterhaltung gesorgt. Alles war in einem guten Zustand und die Beschäftigungsmöglichkeiten in den freien Zeiten waren zahlreich.
  • Wie ist die Verkehrsanbindung? Was ist zu beachten? Der Campus ist in unmittelbarer Nähe zur Interstate. In ca. 1 ½ h gelangt man zur nächst größeren Stadt St Louis. Öffentlichen Personennahverkehr gibt es jedoch nicht.
  • Sonstiges: In den verschiedenen, amerikanischen Hochschulrankings gliedert sich die MST immer wieder inmitten teurer Privatuniversitäten ein und genießt landesweit einen guten Ruf. Es gibt eine Menge an Konstruktionsteams, die neben dem Lehrplan an Projekten wie einem Solarauto oder Baja Wagen arbeiten und an Wettbewerben teilnehmen. Auch an Freizeitaktivitäten bietet der Kalender von Heimspielen der verschiedenen Sportmannschaften bis zu Filmvorführungen im eigenen Kino eine Fülle an Möglichkeiten. Für die internationalen Studenten werden immer wieder gesonderte Veranstaltungen zum kulturellen Austausch organisiert und regelmäßig werden Ausflüge zu beliebten Zielen in der Umgebung angeboten. Das Verständnis der Professoren war groß, als ich zu Beginn einige Schwierigkeiten mit der Anpassung an das Schulsystem hatte. In organisatorischen Angelegenheiten wurde ich von meiner Beraterin schnell und unbürokratisch unterstützt. Das Interesse der Angestellten und Kommilitonen am deutschen Hochschulsystem war groß und es ergaben sich immer wieder interessante Gespräche. Dabei fand auch oft ein fachbezogener Austausch im Rahmen der Lehrveranstaltungen statt.

Über die besuchten Lehrveranstaltungen an der MST

  1. Besuchter Kurs: Machine Dynamics (ME 213)
    Kursdauer & Umfang, Unterrichtsform: 3 SWS, Vorlesung, Übung
    Stichworte zur Kursbeschreibung: Analyse von Bewegungsabläufen (Kinetik und Kinematik)
    Form des Leistungsnachweis: 4 Klausuren
    Ist der Kurs zu empfehlen? Ja
  2. Besuchter Kurs: Applied Thermodynamics (ME 221)
    Kursdauer & Umfang, Unterrichtsform: 3 SWS, Vorlesung, Übung
    Stichworte zur Kursbeschreibung: Analyse und Auslegung von Kreisprozessen bei Wärmekraftanlagen
    Form des Leistungsnachweis: 4 Klausuren
    Ist der Kurs zu empfehlen? Ja
  3. Besuchter Kurs: Material Processing High-Pressure Water Jet (ME 306)
    Kursdauer & Umfang, Unterrichtsform: 3 SWS, Vorlesung, Praktikum
    Stichworte zur Kursbeschreibung: Grundlagen der Bearbeitung mit Wasserstrahl (Schneiden, Abtragen, etc.)
    Form des Leistungsnachweis: Eigenständige Ausarbeitung eines Projekts
    Ist der Kurs zu empfehlen? Ja
  4. Besuchter Kurs: Integrated Product and Process Design (ME 357)
    Kursdauer & Umfang, Unterrichtsform: 3 SWS, Vorlesung, Gruppenprojekt
    Stichworte zur Kursbeschreibung: Entwickeln und Konstruieren in einer Gruppe
    Form des Leistungsnachweis: Wöchentliche Leistungstests, Ausarbeitung eines Projekts in der Gruppe
    Ist der Kurs zu empfehlen? Ja
  5. Besuchter Kurs: Principles of Engineering Management (EngMgt 124)
    Kursdauer & Umfang, Unterrichtsform: 1 SWS, Vorlesung
    Stichworte zur Kursbeschreibung: Ehemalige Studenten (jetzt selbständig) als Gastdozenten
    Form des Leistungsnachweis: Zwei Ausarbeitungen
    Ist der Kurs zu empfehlen? Ja
  6. Besuchter Kurs: Heat Transfer (ME 225)
    Kursdauer & Umfang, Unterrichtsform: 3 SWS, Vorlesung
    Stichworte zur Kursbeschreibung: Wärmeaustausch
    Form des Leistungsnachweis: 4 Klausuren
    Ist der Kurs zu empfehlen? ---
  7. Besuchter Kurs: Mechanical Instrumentation (ME 240)
    Kursdauer & Umfang, Unterrichtsform: 2 SWS, Vorlesung, Praktikum
    Stichworte zur Kursbeschreibung: Vertiefung der Mess-, Steuer- und Regelsysteme
    Form des Leistungsnachweis: Praktikumsberichte, Hausarbeiten
    Ist der Kurs zu empfehlen? ---
  8. Besuchter Kurs: Internal Combustion Engines (ME 333)
    Kursdauer & Umfang, Unterrichtsform: 3 SWS, Vorlesung, Praktikum
    Stichworte zur Kursbeschreibung: Analyse und Auslegung von Verbrennungsmotoren und deren Prozessen
    Form des Leistungsnachweis: 4 Klausuren
    Ist der Kurs zu empfehlen? Ja
  9. Besuchter Kurs: Integrated Product Development (ME 358)
    Kursdauer & Umfang, Unterrichtsform: 3 SWS, Gruppenarbeit
    Stichworte zur Kursbeschreibung: Eigenständige Entwicklung und Konstruktion eines Prototypen
    Form des Leistungsnachweis: Wöchentliche Präsentation, Funktionierender Prototyp, Dokumentation
    Ist der Kurs zu empfehlen? Ja

Freizeitangebot

  • Wie ist das Angebot an Sportmöglichkeiten auf dem Campus? Hervorragend. Es gibt ein Fitnesscenter mit freiem Zugang. Dazu gehört eine Sporthalle, ein Fitnessstudio, eine Schwimmhalle und Courts für Squash etc. Zudem gibt es Fußballplatze auf der Außenanlage.
  • Sind die Sportangebote kostenpflichtig? Nein
  • Welche Freizeitsportmöglichkeiten bietet der Studienort? Fluss: Kanu fahren (ca. 30min Anfahrt), privat organisierte Radsportgruppen.
  • Welche Sehenswürdigkeiten gibt es vor Ort? Historische Altstadt an der Route 66.
  • Welche touristischen Attraktionen hat das Umland zu bieten? Sehenswürdigkeiten in St Louis (1 ½ h Anfahrt) wie dem Arc, Union Station; Freizeitpark Six Flags (1 h Anfahrt); Nationalpark mit Wasserquelle (30min Anfahrt).
  • Gibt es organisierte (evtl. auch subventionierte) Ausflüge für Gaststudenten? Ja. Organisiert vom Office of International Affairs.
  • Gibt es viele gute Restaurants und Bars in der Nähe? Was ist zu empfehlen? Überwiegend Fast-Food Ketten. Dazu gibt es auch ein chinesisches Restaurant und ein Steakhaus unmittelbar in Campusnähe. Panera’s Bread serviert das beste, belegte Krustenbrot (eher selten) und Suppen. Es gibt mehrere Bars. Einige sind in zentraler Lage zu Fuß zu erreichen. Das Ambiente ist robust, aber sehr familiär. Poolbillard, Dart und Kicker stehen überall zur Verfügung. Meine Lieblingsbar war das „Grotto“ direkt am Campus. Wer Großstadtflair sucht, ist hier jedoch fehl am Platz. Zu Beachten: Kein Einlass für Personen unter 21 und Sperrstunde um 1 Uhr. Dazu werden auch regelmäßig von den Verbindungen größere Feten veranstaltet. Wenn man sich gut mit seinen Kommilitonen versteht, wird man in der Regel auch eingeladen.
  • Gibt es Besonderheiten, die bei der einheimischen Küche zu beachten sind? Für das deutsche Verdauungssystem stellt die amerikanische Küche kein Problem dar. Das Angebot beschränkt sich jedoch häufig auf Burger mit Fritten und die Geschmacksqualität der übrigen Gerichte kann schon mal vom Gewohnten abweichen. Dafür sind die privaten BBQs hervorragend. Man sollte auf jeden Fall versuchen, einmal eingeladen zu werden.
  • Wohin geht man abends (Pubs, Bars, Discos, Kinos) und was ist zu empfehlen? Ich habe mich in der Regel abends mit Freunden in der Bar oder privat getroffen. So habe ich Bekanntschaft mit Leuten aus der Gegend gemacht. Bei gutem Wetter haben wir oft ein Lagerfeuer gemacht und sind zum Fluss gefahren. Die Amerikaner sind sehr aufgeschlossen. Es empfiehlt sich anfangs, Einladungen zu folgen. Hin und wieder sind wir zum Feiern nach St Louis gefahren.
  • Gibt es besondere Gebräuche/Sitten bei den Einheimischen und was ist ein absolutes Tabu? Alkoholverzehr in der Öffentlichkeit ist strengstens untersagt. Auch in der Fahrgastzelle eines Fahrzeuges dürfen sich keine alkoholischen Getränke befinden. Die Polizei genießt einen besonderen Respekt. Bei einer Verkehrskontrolle werden die Fenster geöffnet und die Hände sichtbar platziert. Auf keinen Fall darf das Fahrzeug ohne Aufforderung verlassen werden. Der Nationalstolz der Amerikaner ist sehr groß. Man kann offen über politische Themen sprechen, wenn man aufgefordert wird, oder seinen Gesprächspartner kennt. Es ist unhöflich, sich in Anwesenheit der Einheimischen in einer anderen Sprache (z.B. mit anderen deutschsprachigen Studenten) zu unterhalten. Im Gegenzug beschwert sich niemand über mangelnde Sprachkenntnisse. Ansonsten sind die Amerikaner sehr offenherzig. Es ist üblich, auch fremde Personen auf der Straße zu grüßen. Auf kleinere Fehlverhalten wird man freundlich hingewiesen. Ist man sich unsicher, empfiehlt es sich nachzufragen.

Schlussbetrachtungen - Fazit

  • Wie bewerten Sie Ihren Auslandsaufenthalt insgesamt? Das Jahr in Missouri war eines der besten in meinem Leben. Ich habe die Reise sehr voreingenommen angetreten. In Kürze wurde ich von den Menschen eines Besseren belehrt. Das tägliche Leben gestaltete sich sehr angenehm und ich habe mich schnell angepasst. Dabei haben mir das ländliche Umfeld und die Weite des Landes sehr gefallen. Dies ist eine persönliche Ansicht. Ebenso habe ich Austauschstudenten kennengelernt, die froh waren, als es wieder nach Hause ging. Durch die amerikanische Mentalität habe ich schnell Bekanntschaften gemacht, die später auch zu guten Freundschaften wurden.
    Durch den Auslandsaufenthalt konnte ich meine Sprachkenntnisse verbessern und meine Organisationsfähigkeit unter Beweis stellen. Das Studieren an der MST hat mir auch fachlich einiges geboten.
  • Haben Sie den Zeitpunkt für Ihr Auslandssemester richtig gewählt? Ich habe den Auslandsaufenthalt unmittelbar nach Abschluss meines Grundstudiums angetreten. Für mich war dies ein guter Zeitpunkt. Ich hatte die nötigen Voraussetzungen für die weiterführenden Kurse, in denen überwiegend selbstständig an Projekten gearbeitet wurde. Mit den hervorragenden Ausstattungen der Hochschule haben mir diese Kurse am meisten gebracht. Eine fachliche Weiterbildung war möglich, ohne komplizierte Grundlagenkurse in einer Fremdsprache zu absolvieren. Nach der Heimkehr hatte ich noch ein Semester um mich wieder an den deutschen Hochschulbetrieb zu gewöhnen und die restlichen Kurse zu absolvieren, bevor ich das Praxisprojekt angetreten habe.
  • Was waren die Höhen- und Tiefpunkte des Aufenthalts? Ich hatte während des Aufenthaltes zwei Tiefpunkte. Den ersten in der ersten Woche, als ich realisierte, dass ich am anderen Ende der Welt getrennt von meinem üblichen Umfeld in einer Fremdsprache mein Leben für das nächste Jahr organisieren muss. Für ein paar Tage hatte ich das Gefühl wie auf einem Hochseil ohne Netz. Der zweite Tiefpunkt stellte sich einige Tage vor meiner Abreise ein, als mir klar wurde, dass meine Zeit in Amerika nun endgültig zu Ende war.
    Dazwischen reihte sich ein Hochpunkt an den nächsten. Ich kann behaupten, das Meiste aus diesem Jahr gemacht zu haben. Ich habe mir mit Freunden zusammen einen Van gekauft und wir waren in jeder freien Minute auf Achse. Im Winter habe ich Fische von einem Boot aus mit einem Speer aus dem Wasser gefischt. Ich wurde zu Weihnachten von einer amerikanischen Familie eingeladen. Über Thanksgiving war ich in Florida und habe die Keys und die Everglades gesehen. In Memphis haben wir ein Basketballspiel der NBA gesehen und die Jazz Scene unter die Lupe genommen. Zu Spring Break war ich in Cancuun, Mexico und habe mich köstlich amüsiert. Zum Schluss haben wir einen vierwöchigen Roadtrip über den Süden zur Westküste und über den Norden wieder zurück gemacht. Ich habe unglaublich viele, verschiedene Leute getroffen und einige enge Freundschaften sind geblieben.
  • Was wird unvergessen bleiben? Es wird unvergessen bleiben, wie schnell ich mich heimisch gefühlt habe.
  • Welchen Rat möchten Sie anderen Studierenden Ihres Studiengangs mit auf den Weg geben, die sich für ein Auslandssemester an dieser ausländischen Hochschule entscheiden? Die Hochschule liegt im ländlichen Gebiet. Wenn man ein städtisches Umfeld wünscht, kann man sich die Flugkosten sparen. Allen anderen kann ich nur einen guten Flug wünschen. Denn der Aufenthalt selber war unvermeidbar gut. Zudem kann ich nur jedem raten, zwei Semester einzuplanen. Die Zeit vergeht schneller als man denkt. Neben dem Ziel, eine unvergessliche Erfahrung in einem fremden Land zu machen, sollte man auch die Möglichkeiten nicht außer Acht lassen, die die Hochschule einem bietet. Die Einrichtungen ermöglichen ein selbstständiges Arbeiten zum Beispiel in den Werkstätten und Laboren. Hier besteht ein eindeutiger Vorteil, den man nutzen sollte. Gerade in den Einführungsveranstaltungen lernt man schnell andere, internationale Studenten aus zahlreichen Ländern kennen. Hier bietet sich die Möglichkeit des kulturellen Austauschs. Viele Ausländer bleiben aber gerne unter sich. Suchen Sie den Kontakt mit Einheimischen!

Fotos vom Auslandssemester