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Neues Leben für alte Dinge

Architekturstudierende präsentieren nachhaltigkeitsorientierte Entwürfe

Ein wichtiger Bestandteil nachhaltigen Bauens ist der Gedanke der Effizienz – möglich wird dies beispielsweise durch die kluge Verwendung von vorgefertigten Bauteilen. Im Wahlmodul Systembau lernen Studierende des Fachbereichs Architektur den Einsatz industrieller Bauweisen in Theorie und Praxis kennen. Die Ergebnisse der praktischen Übungen zum Thema Systembau sind noch bis zum 3. Mai in den Räumen des Fachbereichs Architektur, Bayernallee 9, zu sehen.

Materialien aus dem Alltagsleben

"In diesem Semester stand das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt", betonte Prof. Heike Matcha, die das Wahlmodul an ihrem Lehrgebiet für Baukonstruktion und Systembau anbietet, bei der Eröffnung der Ausstellung. Die Studierenden hatten in Konstruktion und Bau Restmaterialien aus dem Alltagsleben zu berücksichtigen: beispielsweise Papprollen, Textil- und Teppichreste sowie Kleiderbügel. Daraus entstanden Sitzmöbel, Tische und Regale, teilweise sogar veränderbar und zerlegbar.

Ergänzt wird der Kurs um das Wahlmodul Digital Skills, das vom Lehrbeauftragen Andreas Scholl angeboten wird. Hier greift ein Paradigmenwechsel – an die Stelle serieller Massenfertigung tritt eine individuelle, maßgeschneiderte Produktion. Die Studierenden lernen, wie sie die Technologie des 3D-Druckens mit dem Modellierungsprogramm Rhino 3D anwenden können. Und auch hierbei spielt das Thema Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. "Wir möchten Kunststoffabfälle aufbereiten und als Ausgangsmaterial für den 3D-Druck nutzen", erläutert der Lehrbeauftragte. So können alte Wäscheklammern, Flaschenverschlüsse und Material aus der Medizintechnik wiedergenutzt werden, aber auch Abfälle aus dem 3D-Druckprozess. Teil der Ausstellung sind Spielfiguren, die die Studierenden mit dieser Methode aus recyceltem Material hergestellt haben.

Prof. Heike Matcha resümiert: "Die Studierenden haben in ihren Entwürfen wichtige Prinzipien erlernt und neue Ideen entwickelt; es wird spannend sein zu sehen, wie sie sie zukünftig in größeren Gebäudeentwürfen anwenden."