„Ein Inbusschlüssel genügt, um den Fahrroboter zu installieren“. Mit diesen Worten begann Herr Triscau von der Firma Stähle Robot Systems die Installation des neuen Fahrroboters vom Typ SFPHybrid. Und tatsächlich: Mit wenigen Handgriffen lässt sich die Montageplatte an der Sitzschiene des Fahrzeugs befestigen. Anschließend werden die Aktuatoren für Bremse, Lenkung und später auch Fahrpedal eingebaut und mit der Montageplatte verbunden. Die elektrische Steuereinheit mit integrierter Sicherheitsfunktion findet hinter dem Fahrersitz ihren Platz und schon ist das System betriebsbereit. In den Räumlichkeiten des neuen Kompetenzzentrums für Mobilität (KMAC), wo die FH Aachen ihre Lehr- und Forschungsaktivitäten im Bereich Mobilität bündelt, konnte das System so sowohl in einen eGo Life als auch in einen AUDI A3 erfolgreich installiert werden.
„Mit Hilfe des neuen Fahrroboters können wir nun jedes beliebige Fahrzeug fernsteuern und so zu einem autonomen Fahrzeug umbauen“, so Prof. Dr.-Ing. Michael Reke vom Fahrzeugsoftwarelabor und dem MASKOR Institut. „Das Besondere an dem System der Firma Stähle ist einerseits die einfache Montage, die es uns erlaubt mit dem Fahrzeug zur Teststrecke zu fahren und erst vor Ort den Roboter einbauen zu müssen. Andererseits kann auch bei einem eingebauten Roboter ein Sicherheitsfahrer auf dem Fahrersitz Platz nehmen und die Fahreingriffe des Systems überprüfen und jederzeit übersteuern. Wir haben so die Möglichkeit unsere selbstentwickelten Steuerungssysteme für das vollautomatisierte Fahren in nahezu jedem Fahrzeug zu testen“. Bereits seit einigen Jahren wird am MASKOR-Institut der FH Aachen im Bereich des autonomen Fahrens in zahlreichen Projekten erfolgreich geforscht. Der besondere Fokus liegt hier im gegenseitigen Austausch der neuesten Erkenntnisse im Bereich der Robotik und der Automobiltechnik.
Die Anschaffung des Fahrroboters im Wert von rund 100.000 EUR wurde durch eine Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes NRW im Programm „Fokus Forschung Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (FF HAW)“ sowie durch Eigenmittel der FH Aachen ermöglicht.